Nahostkonflikt

Emotionale Reaktionen auf Freilassung: "Tief drinnen bin ich sehr glücklich"

Jubel, Angst und Tränen - so zerrissen sind die Gefühle bei Israelis und Palästinensern nach den Freilassungen.

24 israelische Geiseln sind von der Hamas freigelassen worden. Sieben Wochen haben Angehörige gezittert und gewartet. Die Freude über die Freilassung ist groß, die Menschen singen und tanzen auf den Straßen. Gleichzeitig bangen viele weiter um ihre vermissten Familienmitglieder. Insgesamt hatte die Hamas 240 Menschen aus Israel verschleppt.

Die befreiten Entführten treffen nun in #Israel ein und die Israelis feiern es. pic.twitter.com/07m4kAuqoa

Die Israelin Yael A. erlebt diese Zerrissenheit sehr deutlich: Ihre Mutter wurde freigelassen, aber ihr Sohn ist noch in den Händen der Hamas. "Es ist ein Glücksgefühl, das in Trauer eingeschlossen ist", sagt sie im israelischen Fernsehen. Und fordert, dass alle Geiseln nach Hause kommen müssen.

Israel lässt minderjährige Häftlinge frei

Im Gegenzug für die Geiseln hat Israel 39 palästinensische Häftlinge freigelassen, darunter 24 Frauen und 15 Jugendliche. Einer davon ist der 17-jährige Ijas. Er saß seit letztem Jahr in Administrativhaft. Sein Vater empfindet Glück und Sorge gleichzeitig:

Als Palästinenser sorge ich mich um meine Brüder in Gaza, deshalb kann ich nicht wirklich feiern. Aber ich bin ein Vater. Und tief drinnen bin ich sehr glücklich.

Was ist die Administrativhaft?

Nice to know 💡 Menschenrechtsorganisationen kritisieren Israel für die Administrativhaft. Verdächtige - auch Minderjährige - werden oft ohne Anklage oder Beweise gegen sie festgehalten. Häufig landeten sie vor einem Militärgericht, bei dem es keine fairen Verfahren gibt, so die Kritik.

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Autor/in
Katharina Kunz
Redakteurin Katharina Kunz
Alina Surawicz
Portraitfoto von Alina Surawicz

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