Wer wird Präsidentin oder Präsident in den USA? Hier in Deutschland bekommen wir einiges davon mit. Vom Verzicht von Biden auf die Kandidatur, dem TV-Duell Kamala Harris gegen Donald Trump, zum Anschlag auf Trump und einige Aktionen rund um den Wahlkampf, die etwas fragwürdig und vielleicht auch manipulativ rüberkommen.
Aber wie sehr interessiert uns die US-Wahl hier tatsächlich?
US-Wahlprinzip erklärt
In den USA werden allen Bundesstaaten sogenannte Wahlmänner und Wahlfrauen zugeteilt. Je mehr Einwohnerinnen und Einwohner ein Bundesstaat hat, je mehr Wahlmänner und -frauen werden diesem Staat zugeteilt.
Jeder ab 18 Jahren mit Wohnsitz in den USA hat eine Stimme und wählt damit auf dem Stimmzettel einen der beiden Kandidat*innen. Eigentlich geht die Stimme aber erstmal an die Wahlleute. Haben alle ihre Stimmen abgegeben, läuft es in den meisten Staaten nach dem "winner-takes-all"-Prinzip. Also werden in Kalifornien zum Beispiel mehr Stimmen für die Demokraten gezählt, stimmen die kompletten Wahlleute von Kalifornien für die Demokraten also für Harris. Gewinnen in Indiana die Republikaner, stimmen die Wahlleute aus Indiana für Trump.
Bei nur zwei Staaten (Nebraska und Maine) gibt es eine Ausnahme. Bei ihnen werden die Wahlleute prozentual zu den Stimmen an die Kandidaten Harris und Trump aufgeteilt.
Hat einer der Kandidaten mindestens 270 Stimmen (etwas mehr als die Hälfte der gesamten Wahlleute), steht die neue Präsidentin oder der neue Präsident fest.
Swing States nennt man die Staaten, die in den vergangenen Wahljahren von den Stimmen sehr ausgeglichen waren. Dort wird besonders viel um Stimmen gekämpft. Diese Staaten entscheiden meist über Sieg oder Niederlage.
Übrigens: Ganz so random ist der Dienstag als Wahltag gar nicht. Der wurde 1787 festgelegt und damals hatten die Bauern wegen der Ernte am Wochenende keine Zeit. Deswegen war der Dienstag dann der perfekte Tag um wählen zu gehen.
Die US-Wahl beginnt eigentlich schon viel früher. Der ganze Prozess wird hier erklärt: 👇
Das wollen junge Wähler*innen in den USA
Die Meinungen der GenZ geht in den USA extrem auseinander. Vor allem zwischen Männern und Frauen. Die Männer tendieren eher zu den Republikanern und dadurch zu Trump und bei den Frauen liegt eher die Demokratin Harris vorne. Trotzdem zeigen Umfragen, dass die Mehrheit der jungen Leute für Harris stimmen möchten.
Inflation, Abtreibungsrecht, Klimawandel, Frauen- und LGBTQIA*-Rechte, Einwanderung und Sicherheit sind für GenZ wichtige Themen. Durch Social Media, Podcasts oder Veranstaltungen an Universitäten und Hochschulen versuchen die Kandidat*innen die jungen Leute zu erreichen und überzeugen.
So steht ihr zur US-Wahl
Merle war eine Zeit lang in Texas und hat von dort erzählt, wie es ihr mit den politischen Meinungen der Leute in ihrem Alter erging. Bei extrem unterschiedlichen Ansichten musste sie den Personen auf Social Media entfolgen. Wie die Stimmung allgemein in den USA war, erzählt sie hier:
Die US-Wahl ist für Deutschland nicht unwichtig. Abgesehen von politischen Entscheidungen, die in Zukunft auch uns betreffen werden, ist vor allem der Ort Rammstein-Miesenbach in Rheinland-Pfalz durch den US-amerikanischem Militärflugplatz (Air Base) eng mit den USA verbunden und zählt als größter Arbeitgeber der Verbandsgemeinde. Stephan Layes aus Rammstein-Miesenbach hat mit uns auch darüber gequatscht, wie es nach der Wahl mit der Air Base weiter gehen könnte:
Amanda lebt mittlerweile in Deutschland, ist aber in den USA aufgewachsen. Was so bei der Wahl abgeht, checkt sie durch Podcasts aus. Für genauere Infos ist sie auch viel mit ihren Eltern im Austausch. Für sie ist klar, dass auch mit dem Sieg von Kamala Harris die Probleme in den USA nicht einfach verschwinden werden:
Unsere Kolleg*innen von SWR3 sind während der Wahl in LA - Hier geht's zum Blog
Ist das noch Wahlkampf?
Donald Trump hat eine Schicht bei McDonald‘s übernommen und Kamala Harris setzt eher auf die Promis. Manche Wahlkampf-Aktionen scheinen allerdings eher fragwürdig und manipulativ zu sein.
Die Spendenaktion von Elon Musk gehört dazu. Er möchte jeden Tag 1 Millionen Dollar für eine Person verlosen und das bis zum Wahltag. Gewinnen können registrierte Wählerinnen und Wähler im US-Staat Pennsylvania, die eine Petition von ihm unterschreiben. Mit der Aktion will Musk die Wähler*innen in den sehr wichtigen Swing States für Trump gewinnen. Warum? Er gehört zu den größten Unterstützern von Donald Trumps Wahlkampf. Allerdings sieht der frühere Leiter der US-Wahlbehörde Brad Smith die Verlosungen in einem rechtlichen Graubereich.
Auch Taylor Swift hat ihre Reichweite und ihre große Fanbase genutzt und sich öffentlich in einem Instagram-Post für Kamala Harris ausgesprochen. 10 Stunden später hat der Post mehr als 8 Millionen Likes. Hier ist kein Geld im Spiel, doch als Vorbild und Idol vieler jungen Menschen könnte das der Grund für diese sein, die Stimme wie sie zu setzen. Eins steht auf jeden Fall fest: Taylor Swift hat einen großen Einfluss auf ihre Fans.
Ex-Präsident Barack Obama hat seine Unterstützung auf Kamala Harris Wahlkampfveranstaltung gezeigt. Die Aktion ist auf jeden Fall hängen geblieben. Gemeinsam mit Eminem hat er auf der Bühne gestanden und angefangen zu rapen.