Das Unwort des Jahres gibt's schon seit 1991. Ausgewählt wird es von Sprachwissenschaftlern und Journalisten. Nach "Remigration" 2023 wird es dieses Jahr: "Biodeutsch". Aber was genau heißt das und wie wurde das Wort ausgewählt?
Was macht "Biodeutsch" zu einem Unwort?
Der Begriff "Biodeutsch“ wurde 2024 häufig genutzt, um Menschen nach vermeintlich biologischen Kriterien einzuordnen. Am Anfang als Joke gemeint, wird er heute oft wörtlich verwendet, um "Deutschsein“ zu definieren und Menschen mit Migrationsgeschichte abzuwerten. Die Jury kritisiert diese diskriminierende Nutzung, da sie Alltagsrassismus fördere und gegen Werte wie Gleichheit und Inklusion verstoße. Durch das Wort würde eine erfundene Hierarchie zwischen "echten“ Deutschen und anderen konstruiert.
Wie wird das Unwort des Jahres ausgewählt?
- Die Jury möchte damit zeigen, wie Sprache manchmal absichtlich irreführend oder missbräuchlich verwendet wird, erklärt die Sprachwissenschaftlerin Constanze Spieß, die Sprecherin des Projekts.
- Kritisiert werden Wörter und Formulierungen, die gegen Menschenwürde, Demokratie oder Humanität verstoßen, diskriminierend sind oder absichtlich die Menschen täuschen.
- Meistens geht es bei den Vorschlägen um die wichtigen politischen Diskussionen des letzten Jahres. Dieses Mal zum Beispiel um Sozialpolitik, Krieg und Frieden, Migration und die Krise der Ampel-Koalition.
- Alle können Vorschläge einreichen - dieses Mal waren es über 3.000.
- Oft wird die Aktion als "Sprachpolizei" kritisiert - das ist aber gar nicht das Ziel, sondern einfach, dass man sich zu den Wörtern, die man hört und benutzt Gedanken macht:
Wenn du mehr zu der Aktion Unwort des Jahres erfahren willst, kannst du dich HIER informieren.
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