Immer mehr Menschen werden aus Deutschland in die Türkei abgeschoben - trotz wachsender Kritik an Erdoğans Regierung.
Allein im Januar und Februar 2025 wurden laut "Focus"-Informationen 638 Personen mit türkischer Staatsbürgerschaft aus Deutschland abgeschoben – mehr als doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Grünen-Politiker Max Lucks schlägt Alarm: Abschiebungen in die Türkei seien angesichts der Menschenrechtslage nicht mehr vertretbar.
Abschiebungen in die Türkei: Kritik an den Behörden
Lucks sagt: Viele Asylanträge von Leuten aus der Türkei werden einfach ohne echte Prüfung abgelehnt. Besonders Kurdinnen oder politische Gegnerinnen von Präsident Erdoğan seien in der Türkei richtig gefährdet. Er meint sogar: Es sehe so aus, als wolle man einfach nur die Zahlen hochschrauben, egal wie es den Menschen geht.
Was ist los in der Türkei?
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan geht massiv gegen die Opposition und Minderheiten vor. Am 19. März wurde der Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu festgenommen, was landesweite Proteste auslöste. Die Zahl der Asylanträge aus der Türkei steige, was zu mehr Ablehnungen und Abschiebungen führe, erklärt Migrations-Experte Hannes Schammann.
Und jetzt? Der Grünen-Politiker Max Lucks fordert, dass das Bundesamt für Migration die Lage in der Türkei ernst nimmt und genauer prüft, wer tatsächlich Schutz braucht.