In Berlin gab es ein Treffen mit Olaf Scholz und sechs Staaten vom Westbalkan. Es ging um den Beitritt zur EU.
Seit mehr als zehn Jahren gibt es Gespräche über einen EU-Beitritt von Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien. Die Verhandlungen kommen nicht wirklich voran. Deshalb soll das Treffen mit Staats- und Regierungschefs das Ganze jetzt beschleunigen.
Deutschland will den Staaten helfen, näher an die EU zu kommen unter anderem mit Zusammenarbeit bei Wirtschaft und Handel. Wenn zum Beispiel Hochschulabschlüsse in allen Ländern anerkannt würden, wäre es für die Menschen einfacher, in anderen Staaten zu arbeiten.
So ist die Beitrittslage der sechs Balkanstaaten:
- Serbien: Die Beitrittsgespräche laufen seit 2014. Dabei gibt es aber einige Probleme: Der gewalttätige Konflikt mit dem Kosovo und das enge Verhältnis von Serbien zu Russland. Die EU ruft Serbien immer wieder auf, die Sanktionen gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine umzusetzen.
- Kosovo: Ein EU-Beitritt ist aktuell nicht möglich. Das hat zwei Gründe: Kosovo ist im Konflikt mit Serbien. Außerdem erkennen einige EU-Länder die Republik nach seiner Abspaltung von Serbien nicht als eigenständiges Land an.
- Bosnien-Herzegowina: Ist seit 2022 offiziell EU-Beitrittskandidat, die Verhandlungen laufen. Allerdings muss das Land noch Reformen umsetzen und es kommt immer wieder zu Konflikten in der Bevölkerung zwischen muslimischen Bosniern, orthodoxen Serben und katholischen Kroaten.
- Nordmazedonien: Es gibt konkrete Verhandlungen zu einem EU-Beitritt. Die werden aber grade von Bulgarien blockiert. Das Nachbarland von Nordmazedonien fordert, dass die bulgarische Minderheit offiziell anerkannt wird.
- Albanien: Seit 2022 gibt es offizielle Verhandlungen zu einem EU-Beitritt. Sie kommen allerdings nur langsam voran. Das liegt an der krassen Korruption in Albanien und der organisierten Kriminalität.
- Montenegro: Für das kleine Land auf dem Westbalkan könnte es mit einem EU-Beitritt in den nächsten Jahren klappen. Die Verhandlungen mit der pro-europäischen Regierung kommen gut voran.
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