Flucht

Mehr als eine Million Menschen sind 2023 in die EU geflüchtet

Im letzten Jahr gab es in der EU, Norwegen und der Schweiz zusammen 1,13 Millionen Asylanträge.

Das zeigen nach Informationen der "Welt am Sonntag" unveröffentlichte Zahlen der EU-Asylagentur (EUAA). Damit liegt die Zahl der Anträge erstmals seit 2016 wieder über einer Million. Schon im Dezember wurde bekannt, dass im ersten Halbjahr 2023 besonders viele Anträge gestellt wurden.

Zahl der Asylanträge steigt in Deutschland am stärksten

  • Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2023 insgesamt 17 Prozent mehr Asylanträge in der EU, Norwegen und der Schweiz.
  • In Deutschland gab es 51 Prozent mehr Asylanträge als 2022.
  • Die meisten Geflüchteten haben ihren Asylantrag 2023 in Deutschland gestellt - 329.120 Menschen.
  • Auf Platz zwei liegt Spanien mit knapp der Hälfte an Anträgen, gefolgt von Frankreich und Italien.
  • Zum Vergleich: In Ungarn gab es im gesamten letzten Jahr 31 Asylanträge.

Btw: Geflüchtete aus der Ukraine werden bei den Zahlen für 2023 nicht berücksichtigt. Sie brauchen kein Asylverfahren.

Woher kommen die Geflüchteten nach Deutschland?

Die meisten Asylanträge in Deutschland wurden 2023 von Menschen aus Syrien gestellt - fast ein Drittel aller Anträge. Dahinter folgen Menschen aus der Türkei und aus Afghanistan.

Warum gibt es so viele Anträge von Menschen aus der Türkei?

Seit 2021 stellen deutlich mehr Türken einen Asylantrag. Wiebke Judith von Pro Asyl sagt, dass das an der politischen Situation in der Türkei liegt: "Die Menschrechtssituation hat sich in der Türkei stetig verschlechtert." Außerdem sei das Justizsystem nicht mehr unabhängig. Laut Tagesschau-Recherchen werden seit dem Putschversuch 2016 viele Menschen verfolgt und versuchen deshalb zu flüchten.

Großbritannien wollte Geflüchtete nach Ruanda abschieben. Das wurde aber verboten:

Stand
Autor/in
Jonas Neugebauer
Autorenprofil Jonas Neugebauer
Niklas Behrend
Niklas Behrend

Quellencheck

Wo haben wir unsere Infos her? Wir sagen es dir!

Most Wanted

  1. Magdeburg Nach Weihnachtsmarkt-Attacke: Kritik am Sicherheitskonzept

    Alle Zufahrten zum Weihnachtsmarkt hätten laut einem Experten geschützt sein müssen. Was ist schiefgelaufen?