Bei Barrierefreiheit denken die meisten wahrscheinlich an Aufzüge, Rampen oder Untertitel. Zu Recht: Das sind alles Hilfsmittel, die Menschen mit der ein oder anderen Einschränkung den Zugang zu etwas ermöglichen.
Aber Barrierefreiheit ist noch viel mehr. Es gibt körperliche, seelische, gesellschaftliche oder finanzielle Barrieren: Die Welt ist also voll davon. Und genau darauf soll der Diversity Day aufmerksam machen. Wir haben für dich verschiedene Themen rund um Barrierefreiheit zusammengetragen, mit Betroffenen gesprochen und uns gefragt, was man hier besser machen kann.
Mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt - gar nicht so easy, wie es sein sollte
Raus aus der Schule und rein ins Erwachsenenleben! So einfach ist das für Menschen mit Behinderungen häufig aber nicht. Viele haben Angst, sich zu bewerben, anderen Umstände zu bereiten, nicht auf die Stellen zu passen oder oder oder. Horst aus Simmern erzählt:
Hier sind Betroffene aber nicht alleine. Soziale Dienste wie zum Beispiel die GPE Mainz ist eine Anlaufstelle für Menschen mit vorwiegend psychischen Erkrankungen und Behinderungen. Ihr Angebot ist vielseitig und zeitgemäß. Marijke arbeitet bei der GPE Mainz als Sozialpädagogin und hilft bei der Suche und Vermittlung nach Praktika und Jobs.
Was bedeutet Armut und warum ist auch sie eine Barriere?
Gerade wenn es um den leichteren Zugang zu Bildung und den Sprung ins Studium geht, spielen die finanziellen Möglichkeiten eine große Rolle und können eine Barriere darstellen.
Simon aus dem DASDING-Team hat das Ganze mal zusammengefasst und erklärt, was Armut eigentlich bedeutet:
BRUST RAUS: Pleite trotz Arbeit - Warum es nicht an dir liegen muss
So barrierefrei ist Social Media
Wenn man an Social Media denkt, denkt man vor allem an witzige Videos, Bilder und Texte. Aber ist das wirklich alles barrierefrei? Für Rebecca, die im Bereich Social Media zum Thema Barrierefreiheit forscht, sind die sozialen Medien in Teilen barrierefrei - aber noch lange nicht genug:
Im Grunde ist es nicht schwer Postings barrierefrei zu gestalten. Laut Rebecca muss man nur ein paar Dinge beachten, um das Internet für alle Menschen zugänglicher zu machen. In der Praxis seien das zum Beispiel Alternativtexte für Bilder und Grafiken, oder das Auslassen von krass komplizierten Wörtern. Für Leute mit Sehbehinderungen gebe es auch sogenannte Screenreader, die einen Post vorlesen können. Emojis würden da aber auch noch nicht gut übersetzt werden.
Barrieren im Alltag - ist dir das so schon bewusst gewesen?
Ob in der Bahn, auf dem Weg zum Festival, im Einkaufszentrum, oder auch im Fußball-Stadion: Hast du dir schon mal bewusst gemacht, wie Barriere-un-frei wir hier eigentlich sind?
Für einen Menschen mit Behinderung kann selbst die normal kurze Fahrt mit Bus und Bahn nach Hause zu einem Tagestrip werden. Treppe zum Gleis - vorhanden. Aufzug - defekt. Und schon ist die eigentlich entspannte Situation eben nicht mehr entspannt und einfach.
Simon hat mit der Bahn schon die ein oder andere Erfahrungen mit gemacht:
Sätze die Nina aus Mainz nicht mehr hören kann:
Die eigene Nationalität als Barriere
Faisal muss sich als Person mit Migrationshintergrund viel mit Vorurteilen auseinandersetzen: Er sei faul oder betreibe kriminelle Machenschaften. Ein ermüdender Alltag für den Studenten:
Aber trotz allem sagt Faisal, dass er bereits Veränderungen in der Gesellschaft beobachten kann. Kritische Themen werden immer mehr angenommen und man geht offener in den gemeinsamen Austausch, um diese Probleme aus dem Weg zu schaffen.
Welt voller Barrieren - und was können wir dagegen tun?
Die Welt ist also nicht barrierefrei. Manches ist offensichtlich, anderes versteckt. Für Behinderten Beauftragten Jürgen Dusel ist klar: Das Wichtigste ist, Bewusstsein zu schaffen und dann gemeinsam diese Barrieren abzubauen.
Erkennen, unterstützen und nachfragen, oder eigene Vorurteile und eigens aufgebaute Barrieren beseitigen. Das ist machbar. Und gemeinsam lässt's sich doch auch um einiges einfacher lösen, oder?