Im Bericht des UN-Kinderhilfswerks UNICEF steht, dass vermutlich rund 460 Millionen Kinder betroffen sind. Sie seien durch Beschuss, Hunger und Krankheiten in akuter Lebensgefahr. Die Gewalt gegen Kinder in bewaffneten Konflikten sei auf einem Höchststand, schreibt UNICEF.
Immer wieder missachten Konfliktparteien eine der wichtigsten Grundregeln des Krieges: den Schutz von Kindern.
Die Vereinten Nationen haben im vergangenen Jahr insgesamt knapp 33.000 schwere Kinderrechtsverletzungen festgestellt - so viele wie nie zuvor. UNICEF ruft deshalb zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts auf und fordert mehr Hilfe. Eine Kindheit im Krieg dürfe "niemals das neue 'Normal'" werden, sagt UNICEF-Deutschland-Chef Christian Schneider. Das Kinderhilfswerk geht davon aus, dass die Zahlen 2024 noch einmal steigen werden.
Kinder in der Ukraine und in Gaza besonders betroffen
Besonders betroffen sind laut UNICEF zur Zeit Kinder in Gaza, der Ukraine und dem Sudan. In der Ukraine wurden laut UNICEF seit Februar 2022 mindestens 2.406 Kinder getötet oder verletzt - also 16 Kinder pro Kriegswoche. Zudem seien mindestens 1.496 Bildungseinrichtungen und 662 Gesundheitseinrichtungen beschädigt oder zerstört worden.
In Gaza würden jeden Tag durchschnittlich 67 Mädchen und Jungen getötet oder verletzt. Insbesondere die Situation im Norden des Gazastreifens bezeichnete die Organisation trotz einiger Hilfslieferungen als katastrophal. Vor allem jetzt, wo der Winter kommt, würden Zelte nicht genug vor Kälte und Nässe schützen.
Kranke Kinder kommen oft nicht schnell aus Gaza raus:
Israel-Hamas-Krieg Vereinte Nationen: 2.500 kranke Kinder müssen aus Gaza raus
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef kritisiert, dass Kinder "tödlich langsam" aus dem Gazastreifen geholt werden.