Ein Hund steht 2020 im Beykoz-Wald in der Türkei. Das türkische Parlament hat für ein Gesetz abgestimmt, das vorsieht, nicht vermittelbare Streuner einzuschläfern.

Tiere

Türkei will kranke und aggressive Straßenhunde töten

Stand
Autor/in
Louis Leßmann
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Hans Liedtke
Hans Liedtke  NEWSZONE

Das Parlament hat über das umstrittene Gesetz abgestimmt. Aber: Daran wollen sich nicht alle halten.

Die Türkei hat ein großes Problem mit Millionen Streunern. Am Sonntag und Montag hat sich das türkische Parlament deshalb beraten und abschließend für das neue Gesetz gestimmt. Konkret bedeutet das:

  • Straßenhunde, die "eine Gefahr für das Leben und die Gesundheit von Menschen und Tieren darstellen", sollen eingeschläfert werden.
  • Auch Hunde mit einem "unkontrollierbaren negativen Verhalten und solche mit einer ansteckenden oder unheilbaren Krankheit" sollen demnach getötet werden.
  • Außerdem soll es eine Kampagne geben, um die Straßenhunde zu sterilisieren.
  • Das Gesetz könnte in den nächsten Tagen verabschiedet werden.

Laut dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan gibt es vier Millionen Straßenhunde in der Türkei. Die Hunde seien gefährlich für die Bevölkerung, da sie die Menschen angreifen und Tollwut haben würden.

Unser Volk will sichere Straßen.

Tötung von Streunern: Opposition will Gesetz nicht umsetzen

Tierschützer kritisieren das geplante Gesetz. Sie werfen der Regierung vor, das sie massenhaft Streuner töten will. Auch die türkische Opposition ist nicht begeister: Sollte das Gesetz demnächst wirklich verabschiedet werden, will sie sich nicht daran halten. Das ist besonders relevant, weil die Opposition in der Hauptstadt Ankara und in Istanbul die Bürgermeister stellt. Am Sonntag hatten Abgeordnete bereits gegen das Gesetz demonstriert.

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