Krieg in Syrien

Rebellen übernehmen Kontrolle über Damaskus - Assad flieht

Die Rebellen in Syrien haben die Hauptstadt eingenommen. Diktator Assad ist entmachtet und hat das Land verlassen.

Damit ist die jahrzehntelange Herrschaft von Bashar al-Assad vorbei. Er hat nach übereinstimmenden Berichten Syrien verlassen. Bundeskanzler Olaf Scholz nannte den Sturz von Assad eine "gute Nachricht". Russische Medien berichten, dass Assad mit seiner Familie jetzt in Moskau sei. Ein Sprecher des Kreml erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur TASS, dass Russland der Familie aus humanitären Erwägungen Zuflucht geboten habe.

Der UN-Sicherheitsrat trifft sich am Montag, um hinter verschlossenen Türen über die Lage in Syrien zu beraten. Den Antrag dafür hat laut dpa Russland gestellt.

So ist die Situation jetzt vor Ort in Syrien:

  • Die islamistischen Rebellen haben angekündigt, die Macht übernehmen zu wollen, und sind ohne Widerstand in den Präsidentenpalast in Damaskus eingedrungen.
  • Außerdem haben sie von Sonntagnachmittag (Ortszeit) bis Montagmorgen eine Ausgangssperre in Damaskus verhängt.
  • Geflüchtete Syrer versuchen, auf der libanesischen Seite des Grenzübergangs Masnaa wieder nach Syrien zu gelangen.
  • Das israelische Militär hat eine Pufferzone übernommen, die bis zum Sturz von Assad von syrischen Soldaten kontrolliert worden war.
  • Außerdem sollen mutmaßlich israelische Angriffe das Viertel Masseh in der syrischen Hauptstadt Damaskus und Waffenstützpunkte in Syrien getroffen haben. Mit Letzterem solle verhindert werden, dass die Waffen in die falschen Hände geraten, so ein Insider laut Reuters.
  • Die Hisbollah, die Assad unterstützen wollte, soll am Samstag alle ihre Truppen aus Syrien abgezogen haben.

Rebellen übernehmen Damaskus: "Neue Ära" beginnt

Die islamistischen Kämpfer der Allianz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Verbände haben den Beginn einer "neuen Ära" in Syrien verkündet - die "Unterdrückung" von Assad sei vorbei. Sie sagen sogar den ins Ausland geflüchteten Syrern, dass diese in ein "freies Syrien" zurückkehren sollten.

In Deutschland diskutieren die Politiker jetzt, welche Folgen der Assad-Sturz für die Migrationspolitik hat. Anton Hofreiter, ein Europapolitiker, warnt davor, sie zu ändern. Einer der Gründe: Man müsse erst die Rechte von Minderheiten in Syrien sicherstellen.

Erst Aleppo, jetzt Homs und Damaskus

Die Fronten im Bürgerkrieg hatten sich jahrelang kaum bewegt. Jetzt haben Rebellen in kürzester Zeit viel Gebiet eingenommen - erst vor etwa einer Woche die Stadt Aleppo. In der Nacht auf Sonntag kam die strategisch wichtige Stadt Homs dazu - ein entscheidender Wendepunkt im Bürgerkrieg. Am frühen Sonntagmorgen starteten sie dann auch die Offensive auf Damaskus.

Du hast den Überblick verloren? Das ist die Vorgeschichte zum Sturz von Assad in Syrien:

Syrien Nach Machtwechsel: STOPP für syrische Asylanträge in Deutschland!

Rebellen haben den syrischen Machthaber Assad gestürzt. Hat das jetzt Folgen für die Migrationspolitik in Deutschland?

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Juliane Aldag
Juliane AldagNEWSZONE-Team
Shayan Mirmoayedi
Shayan Mirmoayedi

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