Diskriminierung

Sinti und Roma werden immer häufiger bedroht

Die Zahl der Bedrohungen und Diskriminierungen ihnen gegenüber hat sich laut einem Jahresbericht fast verdoppelt.

Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) hat ihren Jahresbericht veröffentlicht. Demnach wurden 2023 bundesweit 1.233 antiziganistische Vorfälle erfasst - im Vorjahr waren es noch 621. Das sind die Erkenntnisse daraus:

Es gab

  • 600 Fälle von verbalen Stereotypisierungen
  • 502 Diskriminierungen
  • 46 Bedrohungen
  • 40 Angriffe
  • 27 Sachbeschädigungen
  • 10 Fälle extremer Gewalt - davon in drei Fällen von der Polizei ausgehend


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Jahresbericht Antiziganismus: Doppelt so viel Gewalt gegen Sinti und Roma

Dauer

Modvorschlag
Im letzten Jahr hat es doppelt so viele Übergriffe auf Sinti und Roma gegeben wie im Vorjahr. Das geht aus dem Jahresbericht Antiziganismus hervor, der in Berlin von der Meldestelle Antiziganismus vorgestellt wurde.
MoE
Mehr als 3 antiziganistische Übergriffe pro Tag gegen Sinti, Roma und weitere Gruppen haben die Meldestellen im letzten Jahr registriert. In den meisten Fällen wurden Menschen beleidigt oder diskriminiert, letzteres zum Teil durch staatliche Institutionen. Es gab aber auch zehn Fälle extremer körperlicher Gewalt, drei davon durch Polizeibeamte. In fast 100 Fällen geht es um rechtsextreme Gewalt, Hauswände und Friedhöfe wurden mit rechter Propaganda beschmiert, oder der NS-Völkermord an Sinti und Roma glorifiziert.
Für den starken Anstieg antiziganistischer Vorfälle im letzten Jahr sei laut Meldestelle Antiziganismus nur zum Teil der gesellschaftliche Rechtsruck und die generelle Zunahme von Rassismus verantwortlich. Die höheren Zahlen lassen sich aber auch erklären durch den wachsenden Bekanntheitsgrad der bundesweiten Meldestelle und durch die Eröffnung zwei neuer Stellen in Bayern und Hessen. In Richtung Politik empfiehlt die Meldestelle, Mitarbeitende in Behörden, Ministerien und bei der Polizei besser zu schulen.
Mit dem Oberbegriff Antiziganismus wird Rassismus gegenüber Roma, Sinti, Jenischen und weiteren Bevölkerungsgruppen bezeichnet, angelehnt an den Begriff Antisemitismus.

Wie lässt sich der starke Anstieg der Bedrohung erklären?

Die MIA erklärte, dass die Ergebnisse nicht unbedingt bedeuten, dass es mehr Antiziganismus gibt. Es könnte zum Teil auch daran liegen, dass die Meldestelle bekannter wird. Sie wurde erst 2021 eingerichtet. Es gebe weiterhin eine hohe Dunkelziffer, sagte der Vorstandsvorsitzende Silas Kropf. Diese möchten sie in Zukunft erhellen.

Außerdem soll mehr für Sinti und Roma getan werden. Kropf forderte die Innenministerien und die Polizeibehörden auf, Maßnahmen zu ergreifen, damit innerhalb der Polizei weniger Antiziganismus verbreitet wird. Zudem soll ein bundesweites Netz an Beratungsstellen eingerichtet werden.

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Aslı Kaymaz
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Zilan Hatun
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