Bevor viele junge Menschen in einen Beruf einsteigen, machen sie oft Praktika. Für viele Studierende sind sie sogar Pflicht. Das Problem: viele Praktikanten werden schlecht oder sogar gar nicht bezahlt. In Deutschland gelten diese Vorgaben:
- Pflichtpraktika oder Praktika, die die Ausbildung begleiten, müssen nicht bezahlt werden.
- Praktika, die kürzer als drei Monate sind, müssen ebenso nicht bezahlt werden.
- Freiwillige Praktika, die länger als drei Monate gehen oder nichts mit der Ausbildung zu tun haben, müssen mit Mindestlohn vergütet werden.
Laut der EU gab es im Jahr 2019 etwa 3,6 Millionen Praktikantinnen und Praktikanten, von denen 1,6 Millionen bezahlt wurden.
Das will die EU-Kommission ändern
Junge Menschen aus sozial schwächeren Familien können sich diese Praktika nicht leisten. Für kein Geld arbeiten, ist für Arbeiterkinder schwer zu stemmen. Deswegen werden sie automatisch von bestimmten Berufen ausgeschlossen. Das vorgeschlagene Gesetz soll die jungen Leute vor Diskriminierung schützen. Ziel ist, dass sie ihrer Aufgabenbeschreibung entsprechend bezahlt werden. Das bedeutet: Mehr Verantwortung, mehr Geld. Praktikanten sind "billige" Arbeitskräfte. Manche Unternehmen nutzen das, laut EU, aus und versuchen reguläre Positionen mit Praktis zu besetzen, um Geld zu sparen.
Der europäische Gewerkschaftsbund möchte ein schärferes Gesetz. Der nächste Schritt ist nun: EU-Staaten und Europaparlament müssen sich einig werden und einen Kompromiss finden. Dann kann das Gesetz umgesetzt werden.
Für Studierende wird es bald mehr Hilfe geben:
Studieren 1.000 Euro für Studis ab Herbst
Die Bundesregierung hat eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um Studieren zugänglicher für alle zu machen.