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SO begründet Öcalan seinen Aufruf
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In der Türkei hat der inhaftierte Führer der Terrororganisation PKK, Öcalan, seine Organisation dazu aufgerufen, den bewaffneten Kampf gegen den türkischen Staat zu beenden. Eine entsprechende Erklärung verlasen Vertreter der prokurdischen DEM-Partei nach einem Treffen mit Öcalan in dessen Gefängnis. Christian Buttkereit:
In der Erklärung Öcalans, die auf einer Pressekonferenz in Istanbul verlesen wurde, heißt es, es bestehe die Notwendigkeit, die Beziehungen zwischen den Bevölkerungsgruppen neu zu ordnen. Ziel sei die Bildung einer demokratischen Gesellschaft in der Türkei. Die PKK-Kämpfer sollten deshalb die Waffen niederlegen und den demokratischen Kampf auf politischer Ebene fortsetzen. Die PKK solle sich auflösen. In seinem Brief begründet Öcalan den Schritt auch mit einer Initiative des nationalistischen Koalitionspartners von Staatspräsident Erdogan, dem MHP-Vorsitzenden Bahceli. Der hatte im vergangenen Herbst vorgeschlagen, dass Öcalan auf Bewährung freigelassen werden könnte, sollte die PKK der Gewalt abschwören und sich auflösen. Ob Öcalan nun tatsächlich freikommt, ist nicht bekannt. Der PKK-Führer ist seit 1999 wegen Hochverrats auf einer Gefängnisinsel vor der Küste Istanbuls inhaftiert. Ein Sprecher der Regierungsparte AKP sagte in einer ersten Stellungnahme, man müsse abwarten, ob den Worten Taten folgten. Der Kampf der sogenannten Arbeiterpartei Kurdistans hat seit seinem Beginn vor 40 Jahren mehr als 40.000 Todesopfer gefordert; sowohl unter den PKK-Kämpfern, als auch auf Seiten der türkischen Sicherheitskräfte und der Zivilbevölkerung. Zuletzt war die PKK vor allem im Nordirak aktiv, wo sie von der türkischen Luftwaffe bekämpft wurde. Die PKK gilt unter anderem in den USA und der EU als terroristischen Vereinigung und ist in Deutschland verboten. CB ARD IST
SO begründet Öcalan seinen Aufruf