RAF Camora auf dem Zenit – nochmal?
Genau wie zu einem letzten Soloalbum „Anthrazit“ hat RAF auch zu „Zenit“ ein Rerelease auf die Beine gestellt. Dazu gibt es zehn neue Songs – ein Solotrack, neun Features. Darunter auch die ganz Großen wie Ufo361, Kontra K oder Bausa. Ich habe gemischte Gefühle.
Besonders bei RAF, der seine Solokarriere ja offiziell beendet hat, freut man sich natürlich umso mehr über neue Musik. Auf der anderen Seite wertet so ein Rerelease und eine Veränderung des Albums das eigentliche Album auch ab. Wenn „Zenit“ in seiner ursprünglichen Form nicht fertig oder perfekt gewesen wäre, hätte er es ja gar nicht erst rausgebracht. Darum haben die Songs einen gewissen B-Ware-Charakter.
Bei Estikay und Sido ist nichts fake
…zumindest behaupten sie das. Rapper, die dem Klischee entsprechend den Rapper-Lifestyle leben - mit viel Bling Bling und Geld verprassen - müssen sich öfter mal den Vorwurf gefallen lassen, dass das alles ja gar nicht echt wäre. In ihrer neuen gemeinsamen Single „Fake“ widmen sich Estikay und sein Labelchef Sido genau diesem Problem. Dabei stellen sie klar: Alles ist echt, nur Hater sagen, es ist fake.
Der Song ist die letzte Kostprobe von Estikays neuem Album „Blueberry Boyz“, das am Freitag erscheint.
Herzschmerz bei Jamule
Seit Jamule 2018 zum ersten Mal auf sich aufmerksam machte, wusste er mit Singles zu überzeugen. Schon mit seiner ersten Single „NBA“ konnte der damals noch komplett unbekannte Newcomer viele Hörer gewinnen. Jetzt steht sein Debütalbum in den Startlöchern.
Nachdem die letzten beiden Songs einmal Cro und einmal Luciano featurten, ist er diesmal wieder solo am Start. Thematisch dreht sich der Song um eine toxische Beziehung. Jamule schafft es nicht, sich von einer Frau zu lösen, diese hingegen hängt an den Drogen.
Das Endergebnis ist eine für seine Verhältnisse sehr poppige Produktion mit Miksu und Macloud, die besonders durch den Einsatz von Gitarren ungewohnt erscheint. Dennoch wirkt das Endprodukt sehr stimmig. Mit einer so angenehmen Stimmfarbe, kann man jedes Instrumental benutzen, glaube ich.
Elias: Zeig mir einen, der flyer ist
Die größte Aufmerksamkeit bekam Elias bisher durch seine Gastauftritte bei Summer Cem sowie auf dessen Kollaboalbum mit KC Rebell. Doch was der Düsseldorfer seit dem letzten Jahr mit seinem Stammproduzenten Young Mesh abliefert, finde ich sogar noch krasser.
Ähnlich wie Shindy zum Beispiel auch, greift er in seinen Texten unglaublich viele Referenzen an die großen US-Rapper der 00er-Jahre auf. So auch auf der neuesten Single „Benzo“ und der Anlehnung an Jay-Z:
Auch optisch fährt Elias komplett diesen Film. Sein ganzer Style erinnert an den eines jungen Jay-Z oder auch an die große Dipset-Ära und ihre Stilikonen wie Jim Jones oder Juelz Santana. Soundtechnisch ist er trotzdem voll am Puls der Zeit. Auf moderne 808-Beats von Young Mesh spittet er was das Zeug hält. Unglaublich, wie er es schafft, mit solch moderner Musik ein solches Oldschool-Feeling zu erzeugen. Ich hoffe, Elias bringt dieses Jahr sein Debütalbum und bekommt noch viel mehr Aufmerksamkeit. Die hat er verdient.