Als Daenerys Targaryen musste Emilia Clarke viele schwierige Szenen spielen – einige davon Nackt- und Sexszenen. Sie war gerade frisch von der Schauspielschule gekommen und hat nicht gewusst, was zu tun sei an einem so großen Set wie dem von der Serie Game of Thrones. Als sie das Skript zu ihrer Rolle gelesen hatte, hatte sie gedacht, dass das wohl so sein müsse, eben ein Job sei. Wohlgefühlt habe sie sich dabei aber nicht.
Das alles hat Emilia Clarke vor kurzem in einem Podcast erzählt.
Ich war in so einer anderen Welt, ich hatte keine Ahnung, was zu tun war.
Jason Momoa soll Emilia Clarke am Set "beschützt" haben
Bei ihrer ersten großen Serienrolle hat ihr Schauspielkollege Jason Momoa – der in Game of Thrones den Mann von Daenerys spielt - oft geholfen.
Ich habe erst jetzt realisiert, wie viel Glück ich hatte. Das hätte auch alles ganz anders aussehen können. Jason hatte Erfahrung. Er hat auf mich aufgepasst.
Würde es die Nacktszenen in Game of Thrones heute nicht mehr geben?
Mehrmals deutet Emilia Clarke im Podcast an, dass ihre Schauspielkarriere in einer anderen Zeit begonnen habe und dass das heute so nicht mehr passieren sollte, dass das alles „vorher“ war. Gemeint ist „vor Me-Too“ – und dem Umdenken im Schauspiel-Business.
Seitdem gab es tatsächlich ein paar Veränderungen, unter anderem wurden an vielen Sets sogenannte „Intimitätskoordinatoren“ engagiert. Wir haben mit einer Intimitätskoordinatorin über ihren noch relativ neuen Job gesprochen.
Intimitätskoordinatorin im Filmbusiness: Julia sorgt für Sicherheit bei Nacktszenen
Julia ist selbst auch Schauspielerin und kennt die verschiedenen Facetten des Filmbusiness.
Als Intimitätskoordinatorin ist es ihre Aufgabe, am Set darauf zu achten, wie intime Szenen umgesetzt werden. Das sollte einerseits künstlerisch wertvoll sein, andererseits aber auch in einem angenehmen Rahmen passieren.
Ich kümmere mich um eine Choreographie. Ich sorge dafür, dass die Szene super aussieht. Aber gleichzeitig sichere ich die Schauspieler ab.
Schauspielerinnen und Schauspieler können unter Nacktszenen leiden
Bei einer Nacktszene könne sich eine Schauspielerin oder ein Schauspieler nämlich einerseits körperlich, andererseits aber auch mental verletzen. Julia sorgt dafür, dass der Regisseur zufrieden ist, es den Schauspielern in dieser sensiblen Situation aber auch gut geht.
Das müsse, laut ihr, eigentlich selbstverständlich sein. Ein Stunt würde auch durch einen Choreographen koordiniert werden, weil sonst die Gefahr bestünde, dass sich jemand verletze. Bei einer Nacktszene sei das ein ähnliches Problem.
In der Realität sei das trotzdem nicht immer so selbstverständlich. Dass viele junge Schauspielerinnen und Schauspieler Angst davor haben, etwas falsch zu machen, kennt Julia auch aus eigener Erfahrung.
Man spürt: Das fühlt sich nicht gut an. Aber man will auch nicht den Betrieb aufhalten.
Emilia Clarke diskutiert heute auch über Nacktszenen
Auch Emilia Clarke beschreibt ähnliche Situationen. Als junge 25-jährige Schauspielerin hatte sie gedacht, dass sie an so einem großen Set wie dem von Game of Thrones keine Ansprüche stellen dürfte. Heute würde sie sich trauen, zu ihrer Meinung zu stehen und bei manchen Szenen auch mal "nein" zu sagen.
Ich habe jetzt das Gefühl, dass ich genug gesehen habe, um zu wissen, was wirklich notwendig ist.