Trier

Getöteter Arzt aus Gerolstein: Lange Haft für 17- und 18-Jährigen

Verurteilt wurden die Lebensgefährtin des Arztes, ihr Sohn und sein Halbbruder. Die Frau bekam ein milderes Urteil.

Neun Jahre Gefängnis für den 18-Jährigen, sechs Jahre für seinen 17-jährigen Halbbruder. Dieses Urteil hat das Landgericht Trier gefällt. Laut Gericht haben die beiden einen heimtückischen Mord begangen und sind voll schuldfähig.

Fall Steffen B.: Geringere Strafe für Lebensgefährtin

Die heute 36-jährige Partnerin des getöteten Arztes wurde zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte für die Frau viel mehr gefordert, nämlich siebeneinhalb Jahre Gefängnis. Das Gericht sagte jetzt aber, dass man ihr nicht nachweisen konnte, dass sie an der Tat an sich beteiligt war. Sie hat aber dem Arzt nicht geholfen.

Die Verteidigung hatte während des Prozesses von einer Kurzschlussreaktion gesprochen. Die Lebensgefährtin habe die Tat nicht geplant, sondern die beiden nur gedeckt.

Arzt Steffen B. aus Gerolstein getötet: Das ist passiert

Über den Jahreswechsel 2022/23 verschwand Steffen B. zunächst spurlos.
Sein Chef im Krankenhaus meldete ihn vermisst, als der 53-Jährige nicht zur Arbeit kam.
Sein ausgebranntes Auto wurde kurz darauf in einem Wald entdeckt.
Ein halbes Jahr lang wurde nach Steffen B. gesucht, dann fand ein Spaziergänger Leichenteile in einem Waldstück.
Im September wurden die drei jetzt Verurteilten festgenommen.

Steffen B. war polizeibekannt - unter anderem weil er mit Alkohol im Blut aggressiv wurde und seine frühere Frau und die Lebensgefährtin geschlagen hatte. Ein Streit zwischen ihm und der Lebensgefährtin am 30. Dezember 2023 brachte die Tat wohl ins Rollen. Das Gericht denkt, dass die Tat zwar geplant war, aber vom Datum her spontan passiert ist. Die beiden Söhne der Frau hätten dem Arzt nach dem Streit aufgelauert und ihn getötet. Der jüngere der beiden gestand später.

Für den Fall in Rheinland-Pfalz gab es viel Aufmerksamkeit. Mehr Infos dazu gibt's hier: