Israel-Hamas-Krieg

Bericht: Waren Mitarbeiter von UN-Palästinenserhilfswerk an Entführung beteiligt?

Die "New York Times" hat neue Informationen. UNRWA-Mitarbeiter sollen beim Hamas-Angriff geholfen haben.

Laut der "New York Times" sollen zwölf mittlerweile gekündigte Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerkes (UNRWA) mutmaßlich an der Terror-Attacke der Hamas am 7. Oktober beteiligt gewesen sein. Der israelische Regierungssprecher Eylon Levy sagte am Dienstag, dass es mindestens 13 Mitarbeiter des Hilfswerks gewesen sein sollen.

Ein Bericht von US-Geheimdiensten sagt allerdings, dass es noch deutlich mehr Mitarbeiter sein könnten, als vorher gedacht: Etwa zehn Prozent aller rund 12.000 im Gazastreifen beschäftigten Mitarbeiter hätten Verbindungen zur Hamas oder dem Islamistischen Dschihad, berichtete die US-Zeitung "Wall Street Journal".

Die ursprünglichen Informationen kommen von einem israelischen Dossier, das der US-Regierung vorliegt:

  • Ein UNRWA-Mitarbeiter soll an der Entführung einer Israelin beteiligt gewesen sein,
  • ein anderer UNRWA-Mitarbeiter soll Munition ausgeteilt haben,
  • ein dritter soll am Massaker in einem Kibbuz beteiligt gewesen sein.

Konsequenzen: UNRWA erhält keine Zahlungen mehr

Unter anderem USA, Kanada, Italien und Australien hatten entschieden, kein Geld mehr an das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) zu geben - Deutschland jetzt auch. Zumindest bis die Sache aufgeklärt ist. (Das deutsche Auswärtige Amt wollte die Zahlungen sowieso stoppen.)

  • Das UN-Hilfswerk will das prüfen und "unverzüglich die Wahrheit herausfinden", sagte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Freitag.
  • UN-Generalsekretär António Guterres drohte den Betroffenen mit strafrechtlichen Konsequenzen, sollten sich die Vorwürfe bestätigen.
  • Guterres forderte die Länder aber auf, UNRWA weiter zu unterstützen und trifft sich mit den Geberländern.
  • Die UNRWA sei "für die Grundversorgung der palästinensischen Bevölkerung lebenswichtig". Deshalb kritisierte am Dienstag ein Bündnis aus 21 Organisationen, dass kein Geld mehr gezahlt wird.

Die Zehntausenden von Männern und Frauen, die für das UNRWA arbeiten, viele von ihnen in einigen der gefährlichsten Situationen für humanitäre Helfer, sollten nicht bestraft werden.

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