Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu gilt als einer der stärksten Erdoğan-Gegner. Das ist passiert ...
İmamoğlu wird vorgeworfen:
- der Anführer einer kriminellen Organisation zu sein
- Ausschreibungen manipuliert zu haben
- bestochen worden zu sein
- Verbindungen zur Terrororganisation PKK zu haben.
Rund 100 weitere Personen sollen verhaftet worden sein - darunter Geschäftsleute, Journalisten und İmamoğlus Medienberater. İmamoğlu selbst hat in einem Video auf X zu seiner Verhaftung gesagt:
Wir stehen einer großen Tyrannei gegenüber, aber ich möchte, dass Sie wissen, dass ich mich nicht entmutigen lasse.
Erdoğan-Gegner İmamoğlu: Verhaftung kurz vor Ernennung zum Präsidentschaftskandidaten
İmamoğlu wollte bei der Präsidentschaftswahl 2028 kandidieren und gilt als einer der mächtigsten Rivalen des aktuellen türkischen Präsidenten Recep Tayip Erdoğan. Schon am Dienstag wurde İmamoğlu aber von der Universität Istanbul sein Abschluss aberkannt. Ohne ein Hochschuldiplom dürfte er bei der nächsten Präsidentschaftswahl nicht kandidieren.
Der Chef von İmamoğlus Partei CHP sagte im Fernsehen: Die Türkei erlebe gerade "einen Putschversuch gegen den nächsten potenziellen Präsidenten".
So reagiert die Bundesregierung auf die Festnahme von İmamoğlu
Aus Deutschland gibt es Kritik. Es sei "ein schwerer Rückschlag für die Demokratie in dem Land am Bosporus", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Er betonte, für die Bundesregierung seien "die Achtung demokratischer und rechtsstaatlicher Prinzipien Grundbedingungen für eine funktionierende Demokratie".
Wenn dich interessiert, was in der Türkei passiert:
Politik Türkei: Über 100 Festnahmen bei Frauentag-Demo
Begründet wird das offiziell mit einer Gefährdung der öffentlichen Ordnung und des gesellschaftlichen Friedens.