Rebellen haben den syrischen Machthaber Assad gestürzt. Hat das jetzt Folgen für die Migrationspolitik in Deutschland?
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat beschlossen, dass vorerst alle Entscheidungen über Asylanträge von Syrern gestoppt werden. Als Grund nannte das BAMF die unklare Lage nach dem Sturz des Assad-Regimes. Das hat ein Behördensprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gesagt. Aber: Die Regelung gelte nicht für sogenannte Dublin-Verfahren, bei denen ein anderes EU-Land für das Asylverfahren zuständig ist.
💡: Betroffen davon seien gerade über 47.000 Asylanträge von Syrern. Rund 46.000 seien Erstanträge. Der Stopp führe jetzt dazu, dass Asylentscheidungen aus anderen Ländern vorgezogen würden.
Nach dem Machtwechsel gibt es Diskussionen über das Schicksal von Menschen, die aus Syrien geflüchtet sind. Mittlerweile haben auch weitere Länder wie Schweden, Norwegen, Dänemark, Großbritannien und Italien die Asylverfahren für Menschen aus Syrien vorerst gestoppt.
Geflüchtete aus Syrien: Migrationsforscher sieht Chance auf Entspannung
Die Situation könnte sich entspannen, findet der Migrationsforscher Gerald Knaus. Er sagt dem "Stern":
- Wer aus Syrien in Nachbarländer geflüchtet ist, könnte sofort sehen, "ob es in ihrer Heimat wieder sicher ist".
- Ist das der Fall, würden die Asylanträge in Deutschland & Co. zurückgehen.
- Eine Stabilisierung von Syrien könnte sich auch auf die deutsche Politik auswirken.
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