Millionen Straßenhunde stellen in der Türkei eine Gefahr dar. Werden sie von der Regierung eingeschläfert?
Das plant die Regierung in der Türkei im Notfall. Denn das Problem mit den streunenden Hunden wird langsam immer größer. Das sagte auch der Präsident Recep Tayyip Erdogan in einer Rede am Mittwoch:
Das Problem:
- Die Regierung schätzt, dass es in der Türkei insgesamt vier Millionen Straßenhunde gibt. Ein Landwirtschaftsminister sprach 2022 von zehn Millionen.
- Straßenhunde haben in den letzten fünf Jahren 3.544 Verkehrsunfälle verursacht.
- 55 Menschen sind durch die Hunde gestorben.
- 5.000 Menschen wurden verletzt.
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die Türkei als Hochrisikogebiet für Tollwut ein.
Kommt dieses Gesetz in der Türkei gegen Straßenhunde?
Die Regierungspartei AKP plant ein neues Gesetz laut dem Sender NTV. Er beruft sich auf Quellen innerhalb der Partei. Im Entwurf steht:
- Straßenhunde sollen eingefangen werden.
- Sie werden anschließend sterilisiert und kriegen einen Chip.
- Wenn sich innerhalb von 30 Tagen kein Besitzer finden lässt, wird der Hund eingeschläfert.
Einschläferung von Straßenhunden: Tierschützer in der Türkei kritisieren mögliches Gesetz
Tierschützer kritisieren vor allem die Einschläferung und sprechen von einem geplanten Massaker. Sie vergleichen die Aktion mit der "Tragödie von Hayirsizada". Bei dieser wurden 1910 in Istanbul schätzungsweise 60.000 Streuner eingefangen. Die Hunde wurden anschließend auf eine einsame Insel gebracht. Dort wurden sie sich selbst überlassen.
Haydar Özkan ist Vizepräsident des Verbands für Tierrechte. Er fordert eine wirksame Sterilisation und betont: Es gibt zu wenige Tierheime in der Türkei. 1.100 von 1.394 Gemeinden haben kein Tierheim - obwohl das seit drei Jahren verpflichtend ist.
In Deutschland gibt es strengere Regeln, um einen besseren Tierschutz zu garantieren:
Good News Strengere Gesetze: So sollen Tiere besser geschützt werden
Die Lebensbedingungen von Tieren sollen verbessert werden. Das Bundeskabinett hat dem neuen Tierschutzgesetz zugestimmt.