Die Zahl der Bedrohungen und Diskriminierungen ihnen gegenüber hat sich laut einem Jahresbericht fast verdoppelt.
Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) hat ihren Jahresbericht veröffentlicht. Demnach wurden 2023 bundesweit 1.233 antiziganistische Vorfälle erfasst - im Vorjahr waren es noch 621. Das sind die Erkenntnisse daraus:
Es gab
- 600 Fälle von verbalen Stereotypisierungen
- 502 Diskriminierungen
- 46 Bedrohungen
- 40 Angriffe
- 27 Sachbeschädigungen
- 10 Fälle extremer Gewalt - davon in drei Fällen von der Polizei ausgehend
Wie lässt sich der starke Anstieg der Bedrohung erklären?
Die MIA erklärte, dass die Ergebnisse nicht unbedingt bedeuten, dass es mehr Antiziganismus gibt. Es könnte zum Teil auch daran liegen, dass die Meldestelle bekannter wird. Sie wurde erst 2021 eingerichtet. Es gebe weiterhin eine hohe Dunkelziffer, sagte der Vorstandsvorsitzende Silas Kropf. Diese möchten sie in Zukunft erhellen.
Außerdem soll mehr für Sinti und Roma getan werden. Kropf forderte die Innenministerien und die Polizeibehörden auf, Maßnahmen zu ergreifen, damit innerhalb der Polizei weniger Antiziganismus verbreitet wird. Zudem soll ein bundesweites Netz an Beratungsstellen eingerichtet werden.
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