Politik

Offener Brief zur Europawahl: Überlebende der Shoah fordern "Wahl gegen Rechtsruck"

Bei der Shoah wurden während des Zweiten Weltkriegs Millionen Juden getötet. Überlebende richten sich an junge Menschen:

Wir konnten es damals nicht verhindern. Aber ihr könnt es heute.

Der offene Brief trägt den Titel "Nie wieder ist jetzt". Damit rufen Überlebende der Shoah - so kann der Holocaust auch bezeichnet werden - dazu auf, bei der Europawahl am 9. Juni für die Demokratie und "gegen den Rechtsruck" zu wählen. Man müsse gemeinsam zeigen, dass "Nie wieder" keine Phrase sei, sondern ein Versprechen, das für immer gelte.

Offener Brief zur Europawahl: "Geht wählen"

Zu viele hätten damals die Rechten unterschätzt und nicht ernst genommen. Kein Staatsstreich hätte sie an die Macht gebracht, sondern der demokratische Weg. "Es hat nicht mit Konzentrationslagern angefangen", betonen die Überlebenden in dem Brief. "Wir müssen für [die Demokratie] kämpfen, jeden Tag."

Wir vertrauen dabei auf die Jugend. Wir vertrauen auf Euch!

Weiter heißt es, dass die Überlebenden die Lebensfreude und das Engagement der jungen Menschen für eine "bessere und gerechtere Welt" bewundern. Gleichzeitig verstehen sie, dass "vieles in diesem Land und in dieser Welt nicht so läuft, wie es könnte". Nicht zu wählen, sei allerdings keine Lösung.

Demokratie sind wir alle. Jung und Alt. Großeltern und Enkel. Juden, Christen, Muslime, Atheisten.

​💡: Die Bürgerbewegung Avaaz hat den offenen Brief koordiniert. Sie setzt sich vor den Europawahlen dafür ein, dass Rechtsextremismus nicht stärker wird und mehr Menschen wählen gehen.

Bitte an Erstwähler und Erstwählerinnen der Europawahl

Bei einer Pressekonferenz wenden sich mehrere Auschwitz-Überlebenden noch einmal an Erstwähler und Erstwählerinnen: "Ihr seid die Zukunft. Nutzt eure Stimme und helft mir und anderen, dass unsere Erinnerungen nur Erinnerungen bleiben und nie wieder zurückkehren", so Eva Umlauf. Leon Weintraub sagt: "Gebraucht eure Stimme für die Zukunft, für den Frieden, für die Demokratie."

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Überlebende der Shoah zu Wort melden:

Stand
Autor/in
Alicia Tedesco
Autorenprofil Alicia Tedesco
Isabel Gebhardt
Isabel GebhardtNEWSZONE-Team

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