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Geschlagen, Geschubst, Reifen kaputt: Reporter auf AfD-Veranstaltung angegriffen

Stand
Autor/in
Judith Bühler
Judith Bühler  NEWSZONE-Team
Alina Surawicz
Portraitfoto von Alina Surawicz

Angriff in Thüringen gegen einen Zeitungsreporter: Dafür gibt's heftige Kritik an die AfD - aus mehreren Gründen.

Der Journalist war am Donnerstag auf einer AfD-Veranstaltung in Plothen, schreibt die "Ostthüringer Zeitung". Dort sei er beschimpft und geschlagen worden. Als der Reporter gehen wollte, stellte er fest, dass in seine Autoreifen Schrauben gedrückt waren.

Deshalb hat er eine Anzeige bei der Polizei erstattet wegen Sachbeschädigung, sagte ein Polizeisprecher. Zusätzlich hatte der Journalist noch versucht, seine Angreifer gemeinsam mit der Polizei zu finden - jedoch ohne Erfolg. Deshalb gibt es keine Anzeige wegen Körperverletzung.

Angriff auf Pressefreiheit? Warum das so ein großes Ding ist

Für den Angriff auf den Journalisten gibt's jetzt viel Kritik - vom Verlag, zu dem die Zeitung gehört, aber auch von Politikern oder Presseverbänden. Denn: Die Pressefreiheit gilt als sehr wichtig in Deutschland.

Das sagt die AfD zum Angriff gegen den Reporter

Thüringens AfD-Landessprecher Stefan Möller schreibt auf X, ehemals Twitter, er sei gegen Gewalt. "Auch diese Tat ist verabscheuenswert und völlig inakzeptabel."

Es ist eine bösartige Instrumentalisierung einer Straftat, der #AfD zu unterstellen, sie würde solche Angriffe auf Journalisten schüren. Ja, wir haben kein einfaches Verhältnis zu Presse und Rundfunk. Wir haben uns aber stets gegen Gewalt ausgesprochen und werden das immer tun,… https://t.co/79pcCSilg2

Allerdings gibt er zu, dass seine Partei kein einfaches Verhältnis zu Presse und Rundfunk habe. Good to know: Die AfD ist bekannt dafür, gerade dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk kritisch gegenüber zu stehen, der aus Rundfunkbeiträgen finanziert ist. Nicht dazu gehört allerdings die Funke-Mediengruppe, deren Reporter angegriffen wurde.

Die AfD in Thüringen wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.

Wie es um die Pressefreiheit in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern steht, gibt's hier:

Quellencheck

Wo haben wir unsere Infos her? Wir sagen es dir!

Die ARD - das sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender in Deutschland zusammen. Dazu gehören zum Beispiel der SWR (Südwestrundfunk), der BR (Bayerischer Rundfunk) und der WDR (Westdeutscher Rundfunk). Die ARD-Journalisten berichten in Radio, Fernsehen, Internet und über Social Media, was in ihrer Region oder auch weltweit passiert. Außerdem gibt es Redaktionen für spezielle Themen zum Beispiel die Politik in Deutschland oder Gerichtsentscheidungen in Karlsruhe oder Sendungen wie Tagesschau oder Sportschau.

Zeitungen, Zeitschriften und Magazine - wie zum Beispiel Spiegel, Welt, Focus, Bild, Stuttgarter Zeitung, Backspin und GameStar - sind für uns auch Quellen. Das gilt besonders, wenn sie exklusive Informationen haben. Das heißt, sie haben durch ihre Recherche eine Nachricht herausgefunden und veröffentlicht. Immer wieder decken sie Skandale auf oder werten Statistiken und Daten aus.

Die Presseabteilung der Polizei verfasst zu vielen Einsätzen einen kurzen Bericht. Der wird den Medien zur Verfügung gestellt. Sie liefern Informationen zum Beispiel zu Unfällen, Ermittlungen und Festnahmen. Außerdem veröffentlicht die Polizei auch Zeugenaufrufe oder Bilder von vermissten Personen und bittet die Medien darum, die Informationen zu verbreiten.

Der Evangelische Pressedienst (epd) ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, Reuters, AFP, AP und SID.

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) soll jeder und jedem helfen, sich kritisch mit Politik und Gesellschaft auseinander zu setzen und sich einzubringen. Ziel der Behörde ist es, dass allen bewusst ist, wie wichtig Demokratie, Vielfalt und Toleranz sind. Dazu bietet die bpb im Netz viele Infos - auch speziell für jüngere Menschen. Zudem gibt es Veranstaltungen und Weiterbildungen. Die bpb gehört zum Innenministerium. Wenn die bpb neue Angebote oder Informationen veröffentlicht, dann ist sie für uns auch eine Nachrichtenquelle.

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