Russland

Verdächtige gestehen Terrorangriff: Wurden sie gefoltert?

Zwei Männer haben den Angriff auf die Konzerthalle in Moskau mit 143 Toten gestanden. Sie hatten üble Verletzungen.

Insgesamt standen vier Verdächtige vor dem Haftrichter. Die Männer im Alter von 19, 25, 30 und 32 Jahren hatten sichtbare Verletzungen wie Blutergüsse, Schwellungen, Schürf- und Platzwunden. Russische Medien hatten berichtet, dass einem der Verdächtigen während der Befragung ein Ohr abgeschnitten worden war. Sie veröffentlichten auch Videos, die die Folter zeigen sollen. Ob sie echt sind, ist aber unklar.

Was droht den Angeklagten?

Die vier Männer stammen aus Tadschikistan. Sie wurden wegen Begehung eines terroristischen Anschlags mit Todesfolge angeklagt. Bei einer Verurteilung droht ihnen lebenslange Haft. Nach dem Angriff wurden insgesamt elf Menschen festgenommen. Das hat der russische Geheimdienst gesagt. Russische Nachrichtenagenturen berichten, dass vier davon direkt an dem Terrorangriff beteiligt waren.

Menschenrechtler berichten immer wieder, dass in Russland Menschen im Strafvollzug gedemütigt, misshandelt und gefoltert werden. Außerdem würden Gerichtsprozesse häufig nur dafür genutzt, um Macht zu demonstrieren und abzuschrecken.

Moskau: IS bekennt sich zum Terroranschlag

Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Anschlag bekannt. Die Gruppe behauptet, sie habe "eine große Versammlung von Christen" am Rande der Hauptstadt attackiert und viele getötet und verletzt.

Ein Terrorexperte vom King's College in London hält das Bekennerschreiben für echt. Es lief "über alle offiziellen IS-Kanäle", bestätigte der Experte am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Russische Medien halten das Schreiben für eine Fälschung und beschuldigt die Ukraine hinter dem Attentat zu stecken.

Was bei dem Anschlag in Moskau passiert ist, checkst du hier:

Stand
Autor/in
Katharina Kunz
Redakteurin Katharina Kunz
Niklas Behrend
Niklas Behrend

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