Nach über fünf Jahren im Knast: Assange darf nach Hause. Ein Gericht hat seinen Deal mit der US-Justiz abgesegnet.
Die ganze Sache mit "Whistleblower" Julian Assange geht schon über zehn Jahre: Zuletzt ging es darum, ob der WikiLeaks-Gründer von Großbritannien an die USA ausgeliefert werden soll. Jetzt hat sich Assange Gerichtsdokumenten zufolge mit der US-Justiz geeinigt: Er hat sich am Mittwoch teilweise der Spionage schuldig bekannt. Im Gegenzug muss er in den USA nicht noch einmal in den Knast. Ein Gericht hat den Deal mittlerweile abgesegnet. Assange will laut WikiLeaks direkt weiter in seine Heimat Australien reisen.
WikiLeaks: "Julian Assange ist frei"
Kurz nach der Bekanntgabe der Gerichtsdokumente am Dienstag teilte auch die Plattform WikiLeaks mit: "Julian Assange ist frei." Er habe das Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London nach 1.901 Tagen verlassen.
Wer ist Julian Assange?
- Julian Assange hat WikiLeaks gegründet - das ist eine Enthüllungsplattform, auf der Whistleblower geheime Informationen veröffentlichen.
- Das hat auch Assange selbst gemacht: 2010 veröffentlichte er dort eine ganze Reihe geheimer US-Dokumente, in denen es um US-Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan geht.
- Die US-Regierung wirft ihm unter anderem vor, damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.
- Sieben Jahre lang entzog sich Assange den Strafverfolgungsbehörden. In der Zeit lebte er in der ecuadorianischen Botschaft in London.
- Die hatten ihn wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden ins Visier genommen. Aus Mangel an Beweisen wurden diese Anschuldigungen fallen gelassen.
- Seit 2019 saß Assange ohne Verurteilung im Hochsicherheitsgefängnis in London.
Arte hat vor zwei Jahren eine Reportage über Julian Assange gemacht:
Viele forderten Freilassung von Julian Assange
Unterstützer sehen Assange als Journalisten, der mutmaßliche Kriegsverbrechen aufgedeckt hat. Menschenrechtsorganisationen, Journalistenverbände, Künstler und Politiker forderten seit langem Assanges sofortige Freilassung. Die Frau von Assange bedankte sich jetzt bei allen Unterstützern.
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