Netanjahu wird in Israel kritisiert. Hunderttausende fordern einen Deal mit der Hamas, um die Geiseln zu retten.
Es waren die wohl größten Massenproteste in Israel seit dem Beginn des Kriegs im Gazastreifen. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei und vielen Festnahmen. Laut "Times of Israel" waren am Sonntagabend 300.000 Menschen allein in Tel Aviv. Medien berichten, dass die Protestierenden ein Abkommen mit der islamistischen Hamas fordern. Der Auslöser für die Proteste: Am Wochenende wurden die Leichen von sechs toten Geiseln in Gaza gefunden.
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Auch Israels Gewerkschafts-Dachverband wollte sich an den Protesten beteiligen. Deshalb hatte der Verband für Montag zu einem Generalstreik aufgerufen. Daran beteiligten sich viele Unternehmen und Einrichtungen. Auch am Flughafen in Tel Aviv ging für mehrere Stunden nichts mehr. Durch den Streik sollte der Druck auf Regierungschef Benjamin Netanjahu erhöht werden.
Aber: Am Montagnachmittag musste der Generalstreik vorzeitig beendet werden. Das hatte laut israelischen Medienberichten das nationale Arbeitsgericht entschieden. Der Grund? Die Arbeitsniederlegungen seien politisch motiviert und deshalb illegal.
Mehr Infos dazu hat SWR-Reporter Julio Segador:
Btw: Bei den Forderungen geht es um die Geiseln, die am 7. Oktober von der Hamas entführt wurden. Nach israelischen Angaben haben die Hamas und andere militante Palästinensergruppen noch immer 101 Geiseln.
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Das müsse laut dem rechtsradikalen Minister Bezalel Smotrich die Reaktion auf den Tod der sechs gefundenen Geiseln sein.