Kriminelle Gangs haben in Haiti Gefängnisse gestürmt und Tausende Inhaftierte befreit.
Neben dem Ausnahmezustand hat die Regierung auch eine nächtliche Ausgangssperre für die Hauptstadt Port-au-Prince verhängt, die ab Sonntag und bis einschließlich Mittwoch gelten soll.
Mit Drohnen koordinierter Angriff
In der Nacht auf Sonntag hatten die Banden das größte Gefängnis im Land angegriffen - dabei sind mehr als 3.000 Kriminelle entflohen. Die Gangs hatten den Angriff mit Drohnen geplant, um die Bewegungen der Wachleute zu verfolgen.
Haiti: Gangs wollen gemeinsam Präsidenten stürzen
In Haiti haben sich Gangs unter dem Namen "Vivre Ensemble" ("Zusammen leben") zusammengeschlossen. Das Ziel: Der Rücktritt von Regierungschef Ariel Henry. Der hatte zuletzt mit Kenia verhandelt, dass das afrikanische Land 1.000 Soldaten nach Haiti schickt.
Als Reaktion darauf starteten die Gangs eine Welle von Gewalt und legten die Hauptstadt lahm. Mehrere Polizisten wurden dabei getötet, knapp 15.000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen. Haiti gilt als das ärmste Land in Lateinamerika, die Hauptstadt wird zu 80 Prozent von Gangs kontrolliert, die die Einwohner tyrannisieren.