Das Opfer Gisèle Pélicot wurde von ihrem Mann betäubt und zur Vergewaltigung angeboten. Jetzt ist das Urteil da.
Hauptangeklagter war der Ex-Mann von Gisèle Pélicot: Dominique Pélicot. Er hat beim Prozess zugegeben, dass er seine damalige Frau fast zehn Jahre lang immer wieder mit Medikamenten betäubt und sie dann vergewaltigt hat. Er hat sie auch Fremden übers Internet zur Vergewaltigung angeboten. Deshalb waren insgesamt 51 Angeklagte vor Gericht.
Höchststrafe für Haupttäter im Pélicot-Prozess
Dominique Pélicot wurde wegen schwerer Vergewaltigung schuldig gesprochen und zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt - das ist die Höchststrafe für dieses Verbrechen. Die 50 anderen Angeklagten wurden auch alle schuldig gesprochen, teilweise mit deutlich kürzeren Haftstrafen.
Das sorgte für Kritik: Die drei erwachsenen Pélicot-Kinder waren "enttäuscht" über die "niedrigen" Strafen und auch ein Frauenverband zeigte "Unverständnis" für die Urteile bei den Mittätern.
Urteil wegen Vergewaltigung: Gisèle Pélicot wollte öffentlichen Prozess
Das Opfer ist heute 72 Jahre alt. Sie hatte gefordert, dass der Prozess öffentlich stattfindet. Auch die Aufnahmen der Vergewaltigung von Gisèle Pélicot wurden öffentlich gezeigt. Sie wollte, dass die Gesellschaft dadurch aufgerüttelt wird. Für Ihren Mut wird sie in Frankreich gefeiert - auch bei der Ankunft am Gericht am Donnerstag.