Die EU-Mitgliedsländer haben final für krassere Asylregeln gestimmt. Hier checkst du, was sich jetzt ändert.
Flüchtende mit dem Ziel EU werden es bald schwerer haben - Hauptankunftsländer wie Italien oder Griechenland leichter.
EU-Asylpakt: Das sind die wichtigsten neuen Regeln:
- Bis zur Entscheidung über den Asylantrag sollen die Menschen in der Regel zwölf Wochen in Auffanglagern untergebracht werden. Dadurch sollen Asylsuchende, die eine geringe Aufnahmechance haben, an der Weiterreise gehindert werden. Das betrifft zum Beispiel Menschen aus Marokko, Tunesien oder Bangladesch.
- Migranten können künftig in "sichere Drittstaaten" wie Tunesien oder Albanien geschickt werden, in denen sie dann Asyl beantragen sollen. Allerdings müssen Geflüchtete eine Verbindung zu dem Land haben - etwa durch Angehörige oder ein Studium.
- Ankommende Asylsuchende können auf andere Länder in der EU verteilt werden.
Kritik an Asylreform
Politiker und NGOs haben die Reform massiv kritisiert, unter anderem, weil auch Familien mit Kindern in die streng kontrollierten Auffanglager kommen könnten. Unter anderem Deutschland wollte das verhindern, ist aber in den Verhandlungen gescheitert. Dass Flüchtende iin "sichere Drittstaaten" abgeschoben werden können, wird ebenfalls kritisiert.
Google reagiert: Karte mit Asylunterkünften gelöscht
EU-Asylreform: Mitgliedsländer haben zwei Jahre Zeit
Die EU-Länder haben zwei Jahre Zeit, die Reform in nationales Recht umzusetzen. Im letzten Jahr haben in der EU rund 1,1 Millionen Menschen Asyl gesucht. Rund 330.000 Menschen wollten nach Deutschland.
Die britische Regierung will Flüchtende nach Ruanda abschieben:
Migration Abschiebungen nach Ruanda: Britisches Parlament stimmt zu
Der Plan betrifft auch Migranten, die gar nicht aus Ruanda kommen. Das Gesetz ist sehr umstritten.