Weniger Zucker, dafür regional und bio. Die Ernährungsstrategie soll gesundes Essen bezahlbar machen. Ist das realistisch?
Die neue Strategie wurde heute vom Bundeskabinett beschlossen und von Ernährungsminister Cem Özdemir vorgestellt.
Was soll sich ändern?
- Es soll unter anderem mehr gesundes Essen in Kantinen und Mensen geben. Mit mehr Gemüse und weniger Zucker und Fleisch.
- Künftig sollen weniger Lebensmittel im Müll landen.
- Werbung für ungesunde Lebensmittel für unter 14-Jährige soll verboten werden.
- Insgesamt bündelt die Strategie 90 bereits bestehende und geplante Maßnahmen.
Aber: Das Ganze dürfe die Menschen finanziell nicht mehr belasten - vor allem nicht die, die weniger Geld verdienen. Am Ende müsse aber natürlich jeder selbst entscheiden, was er isst, sagte Özdemir. Wann das aber alles konkret passieren wird, ist noch nicht safe. Der Zeithorizont reicht bis ins Jahr 2050 (!).
Ernährungsstrategie: Das sind die Reaktionen
- Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch sagt, dass sich die Pläne zwar gut anhören, aber wohl fast nichts verbessern werden. In der Strategie gebe es kaum wirkungsvolle Maßnahmen.
- Der Lebensmittelverband Deutschland e. V. findet, dass die Politik die Lösungen als sehr einfach verkauft. Dabei ginge es um komplizierte Sachverhalte. Vor allem bei Forderungen von Nachhaltigkeit. Deshalb brauche es "Realitätschecks für alle Maßnahmen".
- Der AOK-Bundesverband sagt, dass er die Pläne der Bundesregierung für bessere Rahmenbedingungen für eine gesunde Ernährung gut findet. Gleichzeitig bleibe die Strategie an vielen Stellen aber "schwammig".
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