Der Chef der Al-Schifa-Klinik im Gazastreifen wurde aus der Haft in Israel entlassen - und spricht über seine Zeit dort.
- Er und andere Gefangene seien fast täglich misshandelt worden, sagte Klinik-Chef Mohammed Abu Salmiya bei einer Pressekonferenz.
- Er selbst habe unter anderem Schläge auf den Kopf bekommen und sein kleiner Finger sei gebrochen gewesen.
- Aufseher seien in die Zellen gestürmt und hätten Gefangene verprügelt. Auch das medizinische Personal soll teilweise mitgemacht haben.
- "Viele Gefangene starben in den Verhörzentren und erhielten keine Nahrung und Medikamente", sagte Abu Salmiya.
- Viele Häftlinge würden sich in einem "sehr schlechtem Gesundheitszustand" befinden - körperlich und psychisch.
- Die Gefangenen seien zu keiner Zeit von einer internationalen Organisation besucht worden. Auch habe man ihnen verboten, sich mit Anwälten zu treffen.
FYI neben Abu Salmiya wurden auch andere Gefangene freigelassen. Offenbar, weil es in den israelischen Gefängnissen ein Platzproblem gibt.
Klinik-Chef aus Haft entlassen - ohne Prozess oder Anklage
Das israelische Militär hatte die Al-Schifa-Klinik im November vergangenen Jahres gestürmt. Dort sei ein Tunnel gefunden worden, der von der Hamas genutzt worden sei. Bei dem Einsatz wurden mehrere Menschen festgenommen - darunter auch Mohammed Abu Salmiya
US-Geheimdienste: Al-Schifa-Klinik wurde von Hamas benutzt
Abu Salmiya befand sich etwa sieben Monate lang in israelischer Haft. In der Zeit sei gegen ihn ermittelt worden. Am Ende gab es aber weder einen Prozess noch eine Anklage.
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