Bisher haben einige Geflüchtete ihre staatlichen Leistungen in bar bekommen. Das ändert sich jetzt im Ortenaukreis.
Dort wird auf Bezahlkarten umgestellt. Die sollen nach Angaben des Landkreises ab Dienstag an alle ausgegeben werden, die noch kein eigenes Konto haben. Bis Ende Januar sollen etwa 300 bis 400 Menschen die sogenannte SocialCard bekommen.
Bezahlkarte statt Bargeld: Was bedeutet das?
Die Karte ist eine Art Prepaid-Karte. Die Behörde wird sie jeden Monat mit den zustehenden staatlichen Leistungen aufladen.
- Die Karte sieht aus und funktioniert wie eine normale Debit-Bankkarte. Es gibt auch eine digitale Version fürs Smartphone.
- Man kann damit einkaufen gehen, Bargeld abheben und online shoppen. Überweisungen auf ein anderes Konto gehen nicht.
- Die Behörde kann nicht nachverfolgen, wofür Geld ausgegeben wird. Aber: Es gibt die Möglichkeit, die Karte für Dinge wie zum Beispiel Glücksspiel zu sperren.
Bezahlkarten statt Bargeld: Werden Geflüchtete so diskriminiert?
Bezahlkarten in ganz Deutschland? Das ist der Plan
Der Ortenaukreis ist nach eigenen Angaben der erst Landkreis in Baden-Württemberg, der auf die Bezahlkarte umsteigt. Sie haben jetzt erst einmal ihre eigenen Regeln dafür festgelegt. Aber: Eigentlich soll es ein einheitliches System für ganz Deutschland geben. Darauf hatten sich Bund und Länder im November geeinigt.
Die Idee ist, dass Asylbewerber künftig mindestens einen Teil ihrer Leistungen auf eine Bezahlkarte bekommen und nicht mehr als Bargeld. Damit soll verhindert werden, dass Geflüchtete Geld vom Staat an Angehörige im Herkunftsland schicken. Konkrete Vorschläge für die Umsetzung soll eine Arbeitsgruppe Ende des Monats vorlegen.
Welche Änderungen es für Geflüchtete noch geben soll, erfährst du hier: