Medizin

Sie müssen warten: 1.400 ukrainische Ärzte wollen hier arbeiten

Sie warten noch auf eine Zulassung in Deutschland. Wegen des Fachkräftemangels wird das kritisiert.

Seitdem Russland die Ukraine angegriffen hat, haben mindestens 1.674 geflüchtete ukrainische Ärzte einen Antrag gestellt, in Deutschland Patienten behandeln zu dürfen. Rund 1.400 davon werden noch bearbeitet. Die Zahlen stammen von einer Umfrage der "Welt am Sonntag“ unter den zuständigen Ämtern. Demnach dauert es in der Regel 15 Monate bis drei Jahre, bis einem Antrag zugestimmt wird.

Sollten die Ärzte schneller zugelassen werden?

Das sieht zumindest der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft so. Er sagt:

Fachkräfte im Bürgergeld-Bezug zu belassen, statt sie dort einzusetzen, wo sie dringend gebraucht werden und auch arbeiten wollen, können wir uns schlicht nicht mehr leisten.

Kritik kommt auch von der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund. Was viele ausländische Ärzte in Deutschland erlebten, sei frustrierend, so die Vorsitzende Susanne Johna. Sie fordert weniger Bürokratie.

Anders sieht das der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Er findet, man sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. In deutschen Krankenhäusern arbeiten laut Brysch 210.000 Ärzte - das seinen neun Prozent mehr als vor fünf Jahren. Die Zahl 1.400 sei im Vergleich dazu eher gering.

Zudem muss die Frage erlaubt sein, ob die Talentabwanderung aus unterversorgten Krisengebieten eine Strategie des deutschen Gesundheitssystems sein darf.

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Autor/in
Shayan Mirmoayedi
Shayan Mirmoayedi

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