"Auf dieser Reise kümmert es niemanden, ob du lebst oder stirbst": Das ist der Titel eines neuen Berichts über Flüchtlingsrouten von verschiedenen Organisationen - unter ihnen das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und die UN-Organisation für Migration (IOM). Der Bericht zeigt: Auf dem Weg zum Mittelmeer sterben doppelt so viele Migranten wie beim Weg über das Wasser.
Doch auch wer es lebend zur Mittelmeerküste schafft, kann extreme Gewalt erlebt haben. Dazu zählen zum Beispiel Folter, sexuelle Ausbeutung, Versklavung, Zwangsarbeit oder Organraub. Das liegt daran, dass Flüchtende und Migranten immer öfter Gebiete durchqueren, in denen laut Bericht bewaffnete Gruppen aktiv sind. Auch Polizei, Militär und Grenzschutzbeamte gehörten zu den Tätern.

EM24 / Live on Tape aus Stuttgart vor ESP-D
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UN-Bericht fordert: Fluchtursachen bekämpfen
Für den Bericht wurden Zeugen befragt - insgesamt mehr als 30.000 Menschen in einem Zeitraum von drei Jahren. Die Organisationen fordern, die Menschen besser zu schützen und die Ursachen von Flucht und Migration zu bekämpfen. Als Fluchtursache wird zum Beispiel der Klimawandel gesehen, aber auch Krieg oder Menschenrechtsverletzungen in den Herkunftsländern.
Info: Bei dem Foto handelt es sich um ein Symbolbild.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk hat in einem anderen Bericht untersucht, wie viele Menschen aus ihrer Heimat vertrieben wurden:
Politik UN-Bericht: So viele Menschen waren noch nie auf der Flucht
Rund 120 Millionen Menschen wurden weltweit aus ihrer Heimat vertrieben - doppelt so viele wie vor zehn Jahren.