Im ganzen Land waren Zehntausende Demonstranten auf der Straße. In Istanbul sollen es nach Angaben der Oppositionspartei CHP Hunderttausende gewesen sein. Sie verurteilten die Verhaftung von Bürgermeister Ekrem İmamoğlu und forderten den Rücktritt von Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Mehr als 340 Demonstrierende sollen festgenommen worden sein.

Erneut Proteste in der Türkei
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Nach der Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Imamoglu haben in der Türkei am dritten Tag in Folge Proteste stattgefunden.
Die Polizei hat die Demonstranten mit Gummigeschossen und Pfefferspray angegriffen. Das berichten Reporter. In der Stadt Izmir setzt die Polizei Tränengas und Wasserwerfer ein. Die Regierung hatte Demonstrationen zuvor verboten.
Was ist der Grund für die Proteste in der Türkei?
- İmamoğlu wollte sich eigentlich am Wochenende als Kandidat für die Präsidentschaftswahl 2028 aufstellen lassen.
- Der Bürgermeister von Istanbul gilt als mächtigster Rivale des aktuellen türkischen Präsidenten Erdoğan.
- İmamoğlus Partei CHP nannte die Situation in der Türkei einen "zivilen Putsch".
- Sie werfen der türkischen Regierung vor, den Erdoğan-Konkurrenten Ekrem İmamoğlu ausschalten zu wollen.
- Die türkische Regierung weist die Vorwürfe zurück. Erdoğan nannte die Proteste "Straßenterror".
Imamoğlu und 100 weitere Personen in der Türkei verhaftet
- İmamoğlu wird Korruption und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen - er soll die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) unterstützt haben.
- Er bestreitet die Vorwüfe.
- Bei einer Razzia am Mittwoch wurde İmamoğlu festgenommen.
- Rund 100 weitere Personen sollen verhaftet worden sein - darunter auch Journalisten und Imamoğlus Medienberater.
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