Rheinland-Pfalz

Über 8.700 Fälle von Gewalt in Partnerschaften

Im vergangenen Jahr sind in Rheinland-Pfalz 23 Menschen von ihren Partnern oder Familienmitgliedern getötet worden.

Insgesamt zählte das rheinland-pfälzische Familienministerium rund 8.730 Fälle von Partnerschaftsgewalt. Die große Mehrheit der Opfer, fast 80 Prozent, war weiblich. Im Jahr davor war die Zahl mit etwa 8.780 Fällen ähnlich hoch.

Bei rund 63 Prozent aller Fälle häuslicher Gewalt handelte es sich bei der tatverdächtigen Person um Ehepartner, Partner einer Lebensgemeinschaft oder ehemalige Partner.

Femizide in Rheinland-Pfalz

In den vergangenen Wochen ereigneten sich in Rheinland-Pfalz mehrere mutmaßliche Femizide. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden - also weil sie Frauen sind.

In Worms wurde die Leiche einer 15-Jährigen entdeckt. Die Polizei verdächtigt die Eltern, sie umgebracht zu haben, weil sie "mit deren Lebenswandel" nicht einverstanden gewesen seien. Im Kreis Kaiserslautern fand ein Junge seine tote Mutter - ihr Ehemann wurde verhaftet. Und in Koblenz steht seit dieser Woche ein Mann vor Gericht, weil er seine frühere Lebensgefährtin mit einem Hammer und einem Messer getötet haben soll.

Anti-Gewalt-Training für Täter

Auch die Innenminister haben über das Thema häusliche Gewalt beraten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat angekündigt, dass für Männer, die ihre Partnerinnen misshandeln, ein Anti-Gewalt-Training zur Pflicht wird. Außerdem müssten Auflagen wie Kontaktverbote stärker durchgesetzt werden, zum Beispiel durch elektronische Fußfesseln.

Faeser sagte, dass noch immer alle vier Minuten eine Frau Opfer von Gewalt werde.

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Faeser: "Femizide dürfen nicht verharmlost werden"

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Bundesinnenministerin Nancy Faeser zu Frauen als Opfer von häuslicher Gewalt.

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Autor/in
Leo Eder
Leo Eder

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