Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) selbst bei einem unabhängigen Forscherteam beauftragt hat:
- Laut Studie gab es zwischen 1946 und 2020 mindestens 2.250 Betroffene und rund 1.260 mutmaßliche Täter.
- ABER: Weil die Forschenden längst nicht alle Akten von den Landeskirchen bekommen haben, denken sie, dass die Zahlen in Wirklichkeit deutlich höher sind. Sie könnten bei mehr als 9.000 Betroffenen und geschätzt rund 3.500 Beschuldigten liegen.
- Laut Studie waren die Täter in erste Linie verheiratete Pfarrer, die ihre Machtposition ausnutzten. Die betroffenen Kinder waren zur Tatzeit im Schnitt elf Jahre alt.
Studie zu Missbrauch: So reagiert die EKD
Die amtierende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs hat gesagt, dass die Kirche "versagt" hat. Gleichzeitig entschuldigte sie sich bei den Menschen, die so heftig verletzt wurden. Fehrs sagte, dass die EKD handeln und etwas verändern will. Nur dann könne die Bitte um Entschuldigung glaubwürdig sein.
Was sagen Betroffene zu der Studie?
- Die Studie komme zwar spät, sei aber wichtig, sagte Katharina Kracht, Vertreterin der Betroffenen. Sie kritisiert, dass die evangelische Kirche längst hätte handeln können. Jetzt müsse noch mehr getan werden.
- Sie glaubt, dass die Landeskirchen zu wenig Interesse daran haben, Fälle wirklich aufzudecken.
- Deshalb fordert sie Support vom Staat. Es brauche externe Experten und Beschwerdestellen.
Auch in der katholischen Kirche hat es sexuellen Missbrauch gegeben. Mehr dazu hier:
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