Nancy Faeser und Thomas Strobl legen Blumen für einen bei einer Messerattacke in Mannheim getöteten Polizisten nieder.

Verbrechen

Messerattacke in Mannheim: Kein Generalverdacht gegen Muslime

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Alicia Tedesco
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Basti Schmitt
Bastian Schmitt

Die Messerattacke in Mannheim war mutmaßlich islamistisch motiviert. Aber: Der Täter hat wohl alleine gehandelt.

Die Straftat sei bisherigen Erkenntnissen zufolge islamistisch-extremistisch motiviert, so Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl am Dienstag. Hinweise, dass es sich um eine Person handle, die zu einer größeren Gruppe gehöre, gebe es nicht. Wahrscheinlich sei der Angreifer ein islamistisch radikalisierter Einzeltäter. Der 25-jährige Täter war der Polizei zuvor nicht bekannt gewesen.

Bei einem Messerangriff verletzte der 25-jährige Täter mehrere Personen, darunter einen Polizisten, der später starb. Nach Angaben vom Dienstag war der Täter bislang nicht vernehmungsfähig. Mittlerweile hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.

Faeser: Kein Generalverdacht gegen Muslime!

Bundesinnenministerin Nancy Faeser warnte vor einem Generalverdacht gegen Muslime:

Wir lassen uns von Extremisten und Terroristen nicht spalten. Wir unterscheiden zwischen Muslimen, die zu uns gehören, und Islamisten, die wir mit aller Härte bekämpfen.

Wegen der tödlichen Messerattacke häufen sich jetzt die Forderungen nach strengeren Abschiebungen ausländischer Straftäter.

Messerattacke in Mannheim: Das ist zum Täter bekannt

  • Laut dpa kam der Angreifer 2013 als Jugendlicher nach Deutschland.
  • Dort stellte er einen Asylantrag, der 2014 abgelehnt wurde.
  • Vermutlich wegen des jugendlichen Alters wurde ein Abschiebeverbot verhängt.
  • Seitdem lebte er mit einer Aufenthaltserlaubnis in Deutschland.
  • Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass der Täter islamkritischen Menschen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung absprechen wollte.

Ganz Mannheim trauerte um den Polizisten:

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