Ein Gericht in Shizuoka entschied, dass Iwao Hakamada für jeden in Haft verbrachten Tag umgerechnet rund 77 Euro zustehen, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag sagte. Insgesamt erhält der inzwischen 89-Jährige damit umgerechnet 1,33 Millionen Euro. Laut Hakamadas Anwälten ist dies die größte jemals gezahlte Summe in einem Strafverfahren in Japan.
Iwao Hakamada: Deshalb war er unschuldig in Haft
- Der Japaner war 1968 zum Tode verurteilt worden und saß bis 2014 in Haft. Der Vorwurf: Er soll seinen Chef und dessen Familie ermordet haben.
- Er hatte nach wochenlangen Polizeiverhören die Tat gestanden, aber dann das Geständnis zurückgerufen.
- Seine Schwester kämpfte unermüdlich dafür, dass ihr Bruder einen erneuten Prozess bekommt - und war erfolgreich!
- Im September 2024 sprach ein Gericht Hakamada frei.
- Die Richter kamen zu dem Schluss, dass die Polizei Beweismittel gefälscht hatte und Hakamada sein Geständnis mit Hilfe von "unmenschlichen Verhören" abgepresst wurde.
Hakamadas Anwälte finden die Entschädigungszahlung zu gering. Denn die jahrzehntelange Haft in der Todeszelle und die ständige Unsicherheit wegen der jederzeit drohenden Hinrichtung hätten tiefe Spuren in Hakamadas Psyche hinterlassen. Er lebe "in einer Fantasiewelt".
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