Am Donnerstagabend hat Ajax Amsterdam in der Europa League gegen Maccabi Tel Aviv gespielt. Danach sind mehrere Fußballfans aufeinander losgegangen. Mehr als 25 Menschen wurden bei den Angriffen verletzt. Einige davon mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei hatte laut eigenen Angaben in der Nacht 62 Verdächtige festgenommen. Ermittler werten unter anderem Überwachungs-Videos aus der Nacht aus.
Ausschreitungen in Amsterdam: Was ist passiert?
- Laut Polizei gab es an mehreren Orten in Amsterdam Ausschreitungen.
- Die Angriffe gegen israelische Fußballfans seien überwiegend von propalästinensischen Jugendlichen ausgegangen.
- Israelische Fans hatten der Polizei zufolge vor dem Spiel palästinensische Flaggen verbrannt, ein Taxi zerstört und beleidigende Parolen gerufen.
- Die Nachrichtenagentur dpa berichtet, dass Fans aus Israel sich laut Polizei über den Tod von Kindern im Gazastreifen lustig gemacht hätten.
- Amsterdams Bürgermeisterin Fenke Halsema sagte, dass das in keinerlei Hinsicht eine Entschuldigung für die antisemitischen Attacken sei.
- Einige israelische Fußballfans sollen laut Medienberichten mit Sonderflügen nach Hause geflogen sein.
Israelische Fußballfans in Amsterdam: "Sie kamen in Massen"
Einige der Fans sagten der "Times of Israel" über die Angreifer: "Sie kamen in Massen und griffen uns an." Dabei seien sie mit Knüppeln und Messern bewaffnet gewesen. Die Polizei habe nicht immer sofort reagiert. Ein Mann sagte: "Wir fürchteten um unser Leben."
Netanjahu äußert sich zu Krawallen in Amsterdam
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Angriffe mit der Reichsprogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Deutschland verglichen. Er sagte: "Morgen vor 86 Jahren war die Kristallnacht, als Juden auf europäischem Boden angegriffen wurden, weil sie Juden waren. Dies hat sich nun wiederholt."
💡: Ein Pogrom bezeichnet gewalttätige Verfolgungen, die sich gegen Minderheiten richten. Im Russischen bedeutet das Wort "Verwüstung/Unwetter".
Mehrere israelische Politiker sprachen laut der Deutschen Presse-Agentur von bestürzenden Gewaltszenen, bei denen pro-palästinensische Verdächtige regelrecht "Jagd auf Juden" gemacht hätten. Ihre Quelle dafür sind den Angaben nach Videos, die gepostet wurden - unter anderem von der israelischen Botschaft in den Niederlanden.
⚠️ Triggerwarnung: In diesem Video siehst du Gewalt
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