Human Rights Watch (HRW) sieht das Problem vor allem darin, dass Meta seine eigenen Regeln nicht konsequent durchsetzt. Der Konzern verlasse sich zu sehr auf automatisierte Tools und "unangemessenen Regierungseinfluss". Das habe dazu geführt, dass Meta Palästina-Content systematisch und weltweit zensiere, wie HRW in einem Bericht sagt.
Fyi: Palästina wird von vielen Ländern - auch Deutschland - nicht als Staat anerkannt.
Was steht noch in dem Bericht?
Der Bericht ist 51 Seiten lang. HRW hat von Oktober bis November 2023 über tausend Posts analysiert, die auf Instagram und Facebook gelöscht oder eingeschränkt wurden. Gepostet wurden sie von Palästinensern und deren Unterstützern aus über 60 Ländern, hauptsächlich in englischsprachigen. Es sei "friedvoller Content zur Unterstützung von Palästina, ausgedrückt auf verschiedene Arten", so HRW. Meta würde diesen Content unter anderem ...
- ... löschen oder betroffene Accounts sperren und die Interaktion einschränken - also Likes, Kommentare, Shares oder Reposts.
- HRW wirft Meta auch Shadow-Banning vor. Das heißt: Accounts können über die Suche nicht mehr gefunden werden oder tauchen kaum mehr im Feed auf.
Hinzu kommt, dass der eigene Post von HRW wohl als Spam gekennzeichnet wurde. In dem Post hatte die Organisation User dazu aufgerufen, eigene Erfahrungen mit der angeblichen Zensur zu teilen.
Zensur bei Insta & Co.: So reagiert Meta
Meta, der Mutterkonzern von Instagram und Facebook, lehnt die Vorwürfe in einem Statement gegenüber der britischen Zeitung "The Guardian" ab.
Zu behaupten, dass 1k Beispiele aus dem massiven Content über den Israel-Palästina-Konflikt ein Beweis für systematische Zensur wären, mache vielleicht eine gute Schlagzeile - aber der Vorwurf sei dennoch irreführend, so Meta.