Türkei

Erdoğan-Gegner und Prediger Fethullah Gülen ist tot

Der türkische Prediger ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Er lebte seit 1999 im Exil in den USA.

Fethullah Gülen soll in der Nacht zum Montag in einem Krankenhaus gestorben sein. Der islamische Prediger soll schon lange schwer krank gewesen sein. Gülens Neffe und die Stiftung Dialog und Bildung, die der deutsche Ableger der Gülen-Bewegung ist, haben seinen Tod bestätigt.

Die Information wurde zuvor durch den X-Account von Herkul - ein Online-Projekt, das Gülens Predigten veröffentlicht - verbreitet:

Fethullah Gülen Hodscha ist heute (20. Oktober) zu seinem Seelenhorizont gegangen. Detaillierte Informationen über die Modalitäten der Beerdigung werden mit der Öffentlichkeit geteilt.

pic.twitter.com/CH1d7tfbYp

💡Gülens Bewegung - die sich selbst "Hizmet" nennt - soll in mehr als 100 Ländern aktiv sein, gilt aber als umstritten. Einige finden, dass die Bewegung eine gemäßigte Strömung des Islams ist, andere halten sie für eine Sekte.

Warum hatte Erdoğan Probleme mit Gülen?

  • Gülen war lange Zeit ein enger Verbündeter vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.
  • 2013 kam der Bruch: Gegen Erdoğan und seinen engsten Kreis wurde wegen Korruption ermittelt.
  • Die AKP machte Gülen und seine Bewegung dafür verantwortlich, ebenso wie drei Jahre später für den Putschversuch.
  • Nach dem gescheiterten Putsch 2016 leitete Erdoğan harte Maßnahmen gegen die Gülen-Bewegung ein, mutmaßliche Anhänger werden seitdem verfolgt und aus dem öffentlichen Dienst entlassen.
  • Gülen hat die Vorwürfe gegen ihn und seine Bewegung immer zurückgewiesen.

Ausführliche Informationen zur Entstehung und Entwicklung von Gülens Hizmet-Bewegung findest du bei der Bundeszentrale für politische Bildung.

Stand
Autor/in
Louis Leßmann
Profilbild von Louis
Niklas Behrend
Niklas Behrend

Quellencheck

Wo haben wir unsere Infos her? Wir sagen es dir!

Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.

Die AFP (Agence France-Presse) ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, Reuters, AP und SID.

Most Wanted