Die Bundesregierung will eine neue Art von Wehrdienst in Deutschland einführen. Jetzt hat das Bundeskabinett den Plänen von Verteidigungsminister Boris Pistorius zugestimmt.
Das ist für den neuen Wehrdienst geplant:
- Männer in Deutschland im Alter von 18 Jahren sollen angeschrieben werden und einen Fragebogen ausfüllen müssen.
- Frauen sollen auch befragt werden, allerdings ohne Pflicht, zu antworten.
- Es soll abgefragt werden, ob man sich den Dienst bei der Bundeswehr vorstellen könnte und auch in der Lage dazu wäre.
- Von den Befragten sollen 40.000 ausgewählt und gemustert werden.
- Zwischen 3.000 und 5.000 könnten dann eine Ausbildung bei der Bundeswehr beginnen.
- Der Dienst bei der Bundeswehr soll dann sechs bis siebzehn Monate dauern. Er soll aber freiwillig bleiben.
Der Gesetzentwurf muss in Bundestag und Bundesrat noch abgestimmt werden. Wenn alles läuft wie geplant, könnte das Gesetz ab Mai 2025 gelten.
Warum soll es den neuen Wehrdienst geben?
Seit Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs wird immer wieder über eine mögliche Wehrpflicht in Deutschland diskutiert. Das soll dabei helfen, dass Deutschland sich in Zukunft besser verteidigen kann. Laut Militärplanern sollen mit den neuen Regeln pro Jahr rund 400.000 Leute angeschrieben werden.
Kritik an Postorius' Auswahl-Wehrdienst
Kritik an den Plänen kam unter anderem aus der CSU - ihr geht der Vorschlag nicht weit genug. Pistorius findet aber, es reicht erst mal, nur junge Männer zu verpflichten, den Fragebogen zu beantworten. Denn: Die Bundeswehr könne aktuell nur eine bestimmte Anzahl an Menschen ausbilden.
Trotzdem will Pistorius über eine allgemeine Wehrpflicht diskutieren - auch für Frauen. Beides würde aber länger dauern, weil dafür das Grundgesetz geändert werden müsste.
💡Nice to know: Bis 2011 mussten alle Männer ab 18 Jahren zur Musterung. Wer nicht zur Bundeswehr wollte, konnte einen Zivildienst machen.
Das denken die Leute über eine mögliche Wehrpflicht: