Geklagt haben fünf Frauen, die als junge Kinder während der belgischen Kolonialherrschaft ihren Müttern im Kongo weggenommen wurden. Das Ziel der Klage: Belgien soll Verantwortung für das Leid der Tausenden Betroffenen der Kolonialverbrechen übernehmen. Am Montag gabs ein Urteil.
- Das Gericht hat gesagt, dass Belgien den Frauen je knapp 50.000 Euro zahlen soll.
- Vorher gab es mehrere Jahre lang Streit vor Gericht.
- Ein niedrigeres Gericht hatte die Klage 2021 abgewiesen.
- Damals hatte das Gericht gesagt, dass das Verhalten Belgiens inakzeptabel war.
- Es sei aber kein Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewesen - es sei damals Teil der Politik und müsse in anderem Kontext gesehen werden.
- Bei der Berufung haben die Frauen jetzt aber gewonnen - sie sind mittlerweile über 70 und über 80 Jahre alt.
Kolonialverbrechen von Belgien im Kongo: Das ist passiert
Während der belgischen Kolonialherrschaft im Kongo von 1908 bis 1960 wurden viele Kinder von ihren Familien getrennt und in religiöse Einrichtungen und Heime gegeben. Laut den Anwälten wollte Belgien damals Partnerschaften zwischen Frauen und Männern unterschiedlicher Hautfarbe verhindern. Die belgische Regierung hatte sich 2019 dafür entschuldigt.