Nicht nur Menschen, die auf Terminsuche sind, sind überfordert. Auch die Mitarbeiter kommen nicht hinterher. Migrationsforscher haben in einer neuen Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung untersucht, warum Ausländerbehörden nicht gut aufgestellt sind. Hier sind einige Ergebnisse:
- Die meisten Mitarbeiter fühlen sich stark belastet (92 Prozent). Die Frustration sei dementsprechend groß.
- Ein Großteil findet, dass neue Mitarbeiter nicht genug Vorkenntnisse haben (72 Prozent).
- Keiner der Studienteilnehmer findet, dass die neuen Mitarbeiter gut vorbereitet sind.
Diese Ergebnisse wirken sich in der Realität so aus: E-Mails werden nicht beantwortet, Anträge werden nicht bearbeitet und die Terminsuche dauert teilweise Monate. Einige Menschen schlafen vor der Ausländerbehörde, um an einen Termin zu kommen, andere handeln sogar und verkaufen Termine teuer weiter. Es gibt etliche Memes, die die Realität in Ausländerbehörden sichtbar machen:
Überforderung bei Ausländerbehörden: Wie kann man es besser machen?
Wissenschaftler empfehlen, die Mitarbeiter zu entlasten: mit besserer Bezahlung, besserer Ausbildung und mehr Digitalisierung. Außerdem könne man einige "unnötige" Workflows leichter machen.
Der Verein "Pro Asyl", der sich für den Schutz und die Rechte von asylsuchenden Menschen einsetzt, fordert außerdem ein "grundsätzliches Umdenken" in Ausländerbehörden. Dem Verein zufolge erleben viele Menschen nämlich oft eine Abwehrhaltung bis hin zu Gemeinheiten von Mitarbeitenden.
Das ZDF MAGAZIN ROYALE hat sich das Thema Ausländerbehörde ein bisschen genauer angeschaut: