Koblenz

Aufgedeckt: AfD-Connection zur rechtsextremen "Revolte Rheinland"

Die AfD will mit der "Revolte Rheinland" nichts zu tun haben. In Koblenz wurde ein Kandidat mit Verbindungen aufgestellt.

Die Koblenzer AfD hat nach SWR-Recherchen einen Kandidaten zur Kommunalwahl aufgestellt, der Verbindungen zur rechtsextremen Gruppe "Revolte Rheinland" haben soll. Und das, obwohl die AfD auf Bundesebene die Gruppe auf die Unvereinbarkeitsliste der Partei gesetzt hat. Das heißt: Wer Mitglied bei der Gruppe "Revolte Rheinland" ist, darf nicht bei der AfD dabei sein.

Wie kam raus, dass der AfD-Kandidat Connections zur "Revolte Rheinland" hat?

Vor einigen Wochen tauchten Fotos der rechtsextremen Gruppe auf. Auf einem zu sehen: Teilnehmer, die bei einem Wandertag im Sommer 2023 vor einem Banner mit der Aufschrift "Defend Rheinland" stehen. Dazu zeigen sie ein Handzeichen, das in der rechtsextremen Szene als sogenannter "White Power-Gruß" verwendet wird: Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis geformt, die anderen Finger stehen ab.

Kandidat auf die AfD-Liste gewählt

Ein Teilnehmer auf diesem Foto ist jetzt auf die AfD-Kandidaten-Liste zur Kommunalwahl gewählt worden. Allerdings steht er nicht auf den ersten vier Plätzen der Liste. Diese werden laut Pressemitteilung der AfD von anderen Personen besetzt. Je weiter vorne man steht, desto wahrscheinlicher ist es, dass man zum Beispiel in den Stadtrat einzieht.

Der AfD-Kandidat hat gegenüber dem SWR bestätigt, dass er bei dem Wandertag dabei war. Er sagte außerdem, dass er nicht wisse, was ein "White-Power-Zeichen" sein solle. Für ihn bedeute das Handzeichen auf dem Foto, dass er sich "über den schönen Tag freue". Er sei politisch ausschließlich in der AfD aktiv. Der Kreisverbandsvorsitzende der AfD in Koblenz, Joachim Paul, sagte dem SWR zudem, der Kandidat sei mit großer Mehrheit aufgestellt worden. Er respektiere das Votum der Mitglieder.

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