Kommentar

David Guetta: Ärger wegen Saudi-Remix

Stand

Von Autor/in Oliver Stendke

David Guetta hat neben anderen Stars wie den Black Eyed Peas oder Jason Derulo beim Formel-E Saisonstart auf einem Festival in Saudi-Arabien aufgelegt. Dabei hat er auch lokale Hits geremixt. Einer dieser Hits war eine Hymne an den König von Saudi-Arabien und dessen Regime. Menschenrechtsaktivisten weltweit waren empört. Zurecht?

Der Inhalt konnte nicht geladen werden. Den Beitrag bei X anschauen.

Das Problem: Saudi-Arabien hat nicht das beste Standing. Das Königshaus wird beschuldigt, den Mord an dem Journalisten Kashoggi in Auftrag gegeben zu haben - am Krieg im Jemen sind sie beteiligt und es ist immer wieder die Rede von Menschenrechtsverletzungen in Saudi Arabien.

Der Inhalt konnte nicht geladen werden. Den Beitrag bei X anschauen.

Besonders taktvoll war die Aktion von David Guetta nicht und der Ärger der Menschenrechtsaktivisten über das Event an sich ist verständlich. Wir alle finden es gut, wenn Musiker und Stars ihre Berühmtheit nutzen, um Statements abzugeben - zum Beispiel gegen Rechts oder gegen Diskriminierung. Aber: Es ist nicht David Guettas Aufgabe, für Frieden im nahen Osten zu sorgen, sondern für Geld Musik zu spielen. Vielleicht hat er für die Saudi-Remixe sogar ein extra Taschengeld vom König bekommen.

Muss man bei so einer angespannten politischen Lage auch noch Öl ins Feuer gießen?

Es ist kaum anzunehmen, dass David Guetta die politsche Lage mit einem Gig entspannen könnte. Die Regierungen und Firmen dieser Welt kriegen es bis auf einige Ausnahmen nicht hin, die Saudis anständig zu sanktionieren. Warum sollte das in Guettas Verantwortung liegen?

Warum haben die Stars das Festival nicht boykottiert?

Weder Jason Derulo noch die Black Eyed Peas noch OneRepublic haben das Festival boykottiert. Das könnte aber auch daran liegen. dass die Veranstaltung zum Beispiel die erste war, bei der Frauen und Männer gleichzeitig anwesend sein durften.

Der Inhalt konnte nicht geladen werden. Den Beitrag bei X anschauen.

Das ist neben allen Menschenrechtsverletzungen zwar Pipifax, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht war den Stars eine Annäherung in dem Fall wichtiger als ein weiterer Boykott. Am Ende haben die ganzen Musiker einfach ihren Job gemacht.

  1. SONG TINDERN
    Felix Lobrecht: „Kritik? Egal! Ich weiß schon, was für Witze ich erzähle“

    Felix Lobrecht erzählt, warum er es spannend findet, mal wieder Anfänger zu sein, wie er mit Kritik umgeht und in welchen Momenten er sich selbst als „toxisch männlich“ bezeichnet.

  2. SONG TINDERN
    Zartmann & Aaron: Die peinliche Award-Story zu „Tau mich auf“

    „Tau mich auf“ landet auf Platz 1 in den Charts, aber was danach folgt, ist eher eine peinliche Geschichte – zumindest, was die Award-Suche angeht!

  3. SONG TINDERN
    Matilda Jelitto: „Ich hasse Shirin David nicht, aber...“

    Matilda Jelitto spricht über Deutschrap, Sexismus, Ableismus und sagt ganz klar: „Ein Disstrack ist für mich romantischer als ein Liebessong.“