Das Problem: Saudi-Arabien hat nicht das beste Standing. Das Königshaus wird beschuldigt, den Mord an dem Journalisten Kashoggi in Auftrag gegeben zu haben - am Krieg im Jemen sind sie beteiligt und es ist immer wieder die Rede von Menschenrechtsverletzungen in Saudi Arabien.
Besonders taktvoll war die Aktion von David Guetta nicht und der Ärger der Menschenrechtsaktivisten über das Event an sich ist verständlich. Wir alle finden es gut, wenn Musiker und Stars ihre Berühmtheit nutzen, um Statements abzugeben - zum Beispiel gegen Rechts oder gegen Diskriminierung. Aber: Es ist nicht David Guettas Aufgabe, für Frieden im nahen Osten zu sorgen, sondern für Geld Musik zu spielen. Vielleicht hat er für die Saudi-Remixe sogar ein extra Taschengeld vom König bekommen.
Muss man bei so einer angespannten politischen Lage auch noch Öl ins Feuer gießen?
Es ist kaum anzunehmen, dass David Guetta die politsche Lage mit einem Gig entspannen könnte. Die Regierungen und Firmen dieser Welt kriegen es bis auf einige Ausnahmen nicht hin, die Saudis anständig zu sanktionieren. Warum sollte das in Guettas Verantwortung liegen?
Warum haben die Stars das Festival nicht boykottiert?
Weder Jason Derulo noch die Black Eyed Peas noch OneRepublic haben das Festival boykottiert. Das könnte aber auch daran liegen. dass die Veranstaltung zum Beispiel die erste war, bei der Frauen und Männer gleichzeitig anwesend sein durften.
Das ist neben allen Menschenrechtsverletzungen zwar Pipifax, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht war den Stars eine Annäherung in dem Fall wichtiger als ein weiterer Boykott. Am Ende haben die ganzen Musiker einfach ihren Job gemacht.