Das deutsche NGO-Rettungsschiff "Sea Watch 3" mit 440 Migranten an Bord erreicht den Hafen von Pozzallo auf der Insel Sizilien.

Studie

Flüchten durch Seenotrettung mehr Menschen über das Mittelmeer?

Stand
AUTOR/IN
Louis Leßmann
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Basti Schmitt
Bastian Schmitt

Mit dieser Frage haben sich Forschende in einer neuen Studie beschäftigt. Hier erfährst du das Ergebnis.

Es ist ein häufiger Kritikpunkt an der Seenotrettung: Werden mehr Menschen bei dem gefährlichen Weg über das Mittelmeer von Nordafrika nach Europa gerettet, so hätten mehr Menschen einen Anreiz zu flüchten. Das wäre der sogenannte "Pull-Effekt". Ein internationales Forschungsteam von der Uni Potsdam hat gecheckt, ob es diesen Zusammenhang wirklich gibt.

Seenotrettung führt nicht zu mehr Flucht über Mittelmeer

Das Ergebnis: Seenotrettungen führen nicht zu mehr Migration. Staatliche und private Rettungsaktionen haben laut der Studie keinen Einfluss darauf gehabt, wie viele Boote das Mittelmeer überqueren wollten. Dazu haben sich die Forschenden die Zahl der versuchten Überfahrten und der bekannten Todesfälle zwischen 2011 und 2020 angeschaut.

Nicht Seenotrettung - das sind die wahren Anreize für Flucht

Die Forschenden haben in der Studie auch gecheckt, was ansonsten die Gründe für Flucht sind. Die Auswertung hat ergeben, dass die Menschen vor allem wegen Konflikten, Naturkatastrophen und Wirtschaftskrisen ihre Heimatländer verlassen.

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